Rezension

Habe etwas völlig anderes erwartet

Die nachhaltige Pflege von Holzböden - Will Wiles

Die nachhaltige Pflege von Holzböden
von Will Wiles

Bewertet mit 1.5 Sternen

Dieses Buch verspricht, dass es unterhaltsam wird, wo diese Unterhaltung geblieben ist, kann ich leider nichtmal vermuten.

Cover:

Das Aussehen des Buches holt noch die meisten Punkte, denn der Inhalt geht leider völlig baden. Auf dem Cover kann man schön eine Holzbodenmaserung als Hintergrund erkennen. Der Autor wird mit schwarzer Schrift hervorgehoben, während der Titel gut lesbar in der Mitte in hellblauer (mit Stich ins Grüne) Farbe steht. Einzige Zusätze sind eine schwarze Weinflasche neben dem Autorennamen, die ihren Inhalt verliert und eine schwarze Katze, die mit dem Getränk spielt. Alles hat einen Bezug auf das, was im Buch Thema ist. Hierzu möchte ich auch noch anfügen, dass auf der Rückseite von britischen Humor und Skurrilität die Rede ist. Letzteres trifft es wohl am Besten.

Worum geht es:

Es geht um eine Wohnung. Die Wohnung eines peniblen Komponisten, der einen Freund aus England beauftragt hat, für eine kurze Zeitspanne seine Wohnung zu hüten, weil er für seine Scheidung nach Kalifornien müsste. Wichtig dabei ist, dass der vorhandene Holzboden keinen Schaden nimmt. Doch das wird bereits nach der ersten Nacht als getan abgehakt. Der Ich - Erzähler, dessen Namen nicht einmal genannt wird (bin ich fest überzeugt, weil er mir nach dem Lesen nicht einfiel und jede potenzielle Stelle, die ich dann nachschaute nicht fündig wurde), stellt sich als völliger Chaot raus, der es nicht schafft zumindest ein wenig Ordnung zu halten. Die beiden Katzen in der Wohnung behandelt er oberflächlich sehr gut, denn ihr Futter bekommen sie und sie werden zu ihrer gewohnten Zeit nach draußen gelassen, doch andere Dinge werden regelrecht bewusst vernachlässigt. So auch der Hinweis, sollte etwa sin der Wohnung vorfallen, den Freund zu kontaktieren.

Einschätzung:

Das einzige, worüber ich noch zu Beginn geschmunzelt habe, waren die vielen kleinen Zettel, die Oskar seinen Freund hinterlassen hat. Danach wird alles einfach nur skurril und ziemlich gestellt. Man erfährt ein paar Einzelheiten zu dem Erzähler und Oskar, aber eine Sympathie oder Bindung baut man nicht auf. Auch ist die Erzählweise sehr langatmig und es wird mit Begriffen um sich geworfen, die die Hauptperson wohl irgendwann mal gelernt hat und scheinbar in seinen alltäglichen Gebrauch mit einfließen lässt, was extrem unecht wirkt. Zusätzlich sind die Gedankengänge des Erzähler sehr seltsam, sobald er einer unschönen Situation gegenüber steht. Ich habe mich da mehr als einmal gefragt, was das jetzt soll.
Der Schluss, der bereits im inneren Klappentext mit positiven Ausgang angegeben wird passt meiner Ansicht nach auch überhaupt nicht ins Geschehen. Die Personen verhalten sich recht merkwürdig, richtig untypisch. Wie gesagt, es ist alles sehr skurril.

Fazit:

Dieses Buch kann bestimmt auch einigen Lesern gefallen. Wer jetzt aber eine normale, lustige Geschichte erwartet, mit einiges an aufregenden Momenten, der sollte die Finger von lassen. Der Humor ist für mich mehr als nur einfacher schwarzer Hurmor, er geht noch darüber hinaus. Lest am Besten noch im Buchladen ein paar Seiten an und entscheidet dann, ob es euch gefällt. Ich habe nach einiger Überlegung sogar nur noch einen Stern gegeben, wobei der mehr für das Cover ist , als für die Geschichte.