Rezension

Habe mich durchgekämpft...

Eis - Ulla-Lena Lundberg

Eis
von Ulla-Lena Lundberg

Als Mitte der 40er Jahre Pastor Petter Kummel auf der abgelegenen Schöreninsel Örar ankommt, sind die Inselbewohner glücklich, endlich einen Pfarrer zu haben. Der Pastor ist mit Mona verheiratet und die beiden haben eine Tochter, die 1 jährige Sanna.
Mona stürzt sich mit Feuereifer in ihre neue Aufgabe, einen Pfarrhaushalt zu führen. Sie hält  Schweine, Kühe und Schafe, um das Ueberleben der Familie zu sichern, bäckt, kocht und putzt . Das Leben ist hart auf der Insel und die Dorfgemeinschaft stark miteinander verbunden.

Die Autorin hat einen eigenwilligen Schreibstil. Sehr detailliert werden alltägliche Verrichtungen beschrieben und Personen, Orte und Sitten der damaligen Zeit bis ins Kleinste skizziert. Ich habe diese langatmigen Erklärungen als sehr mühsam  und mit einer merkwürdigen Distanz beschrieben empfunden, so dass ich ausser mit Mona und der kleinen Sanna keinerlei "Beziehung " aufbauen konnte. So war mir die Geschichte, zu langatmig, seitenweise ohne viel Handlung, was sich doch sehr von meinen Lesevorlieben abhebt.
Pater Kummel habe ich als konturenlos , ohne prägnante Charakterzüge und eher langweilig erlebt. So wie auch die meisten der Dorfbewohner. Einzig die Landschaftsbeschreibungen haben mir gefallen.Wobei auch diese in gestraffter Form hätten sein dürfen.
Die Religiosität und Gebräuche in der Kirche spielen hier eine grosse Rolle und sind hier detailgetreu wieder gegeben.
Ich war viele Male vor dem aus der Hand legen des Buches, habe mich dann jedoch regelrecht durch gekämpft. Die letzten 200 Seiten habe ich grob und im Schnelltempo überlesen und war einfach nur froh, durch zu sein.
Bücher sind Geschmacksache. Dieses hier war mir zu langsam, langweilig und mit zuwenig Handlung.