Rezension

Habe mir mehr erhofft

Die Auserwählten - Im Labyrinth - James Dashner

Die Auserwählten - Im Labyrinth
von James Dashner

Bewertet mit 2 Sternen

Thomas wird in einer Box sozusagen in sein neues Leben katapultiert. Er hat keine greifbaren Erinnerungen mehr außer an seinen eigenen Namen. Er kann sich nicht erinnern wie er in die Box gekommen ist und was das ganze überhaupt soll, doch trotzdem wird er gezwungen sich schnell mit seiner neuen Realität auseinanderzusetzen und diese hinzunehmen. Von nun an lebt er mit einer Gruppe von Jungs zusammen, die in einem riesigen Labyrinth gefangen sind. Sie haben sich eine Routine geschaffen, durch die sie alle überleben und relativ friedlich miteinander leben können, die Hoffnung darauf einen Ausgang aus dem gigantischen Stein-Gebilde zu finden, schwindet aber nicht. 

So gibt es unter anderem die Läufer, die jeden Tag von der sicheren Lichtung hinein in das Labyrinth laufen und dort einen Ausgang suchen, bevor sie vor Sonnenuntergang wieder zurückkommen müssen - denn nachts schließt sich die Lichtung und das ist auch gut so denn draußen gibt es die Griewer - gefährliche Wesen, halb Tier halb Maschine, die jeden töten oder verletzen, der zu nah an sie herankommt. 

Thomas findet sich in die Gruppe der Jugendlichen ein, scheint aber der Auslöser für seltsame Ereignisse zu sein, die sich nach seiner Ankunft häufen. Die wöchentliche Lieferung an Dingen des täglichen Lebens bleibt aus und plötzlich taucht ein Mädchen in der Box auf. Das erste Mädchen überhaupt und zugleich auch das letzte, denn ihre Botschaft ist klar: Es wird keine neuen Kinder mehr geben und alles ein Ende finden.

Die Maze-Runner Trilogie wurde ja sehr gehypt und dann auch der erste Teil 2014 verfilmt, weswegen ich mir den Auftakt der Reihe bei der Frankfurter Buchmesse mitgenommen habe. Jetzt hab ich es auch endlich geschafft Teil 1 mal zu lesen und ich muss leider sagen, dass ich den Hype nicht nachvollziehen kann und etwas enttäuscht war. Aber dazu später.

Thomas ist bei seiner Ankunft sehr verwirrt und versucht zu ergründen, was passiert ist und wo er gelandet ist. Schnell findet er einen Freund in der Gruppe und die beiden versuchen sich gegenseitig eine Stütze zu sein, jedoch ist ganz klar ersichtlich, dass beide sich nicht wohl fühlen und einfach nur nach Hause wollen. Aber Thomas merkt auch dass er anders ist als die anderen, er kennt das Mädchen von irgendwoher und auch die Lichtung scheint ihm vage bekannt vorzukommen. Doch woher kommt das Gefühl des Wiedererkennens? Und wieso sind einige "Lichter" ihm gegenüber so feindlich gesinnt? 

Diese Verwirrung finde ich gut geschildert und absolut nachvollziehbar. Man kann sich zu Beginn gut in Thomas hineinversetzen und fragt sich was mit seinen Erinnerungen geschehen ist. 

Leider ließ meine persönliche zu Beginn noch empfundene Symapthie mit dem Buch dann auch schnell nach als Thomas aus der Box auf die Lichtung kommt. Das liegt hauptsächlich am Schreibstil und der Sprachweise der Jugendlichen, die ich wirklich nervtötend fand. Die Jungs haben sich mehr oder weniger eine eigene Sprache aufgebaut, Begriffe wie "Klonk" und "Neppdepp" fallen wirklich andauernd und haben mir die Lesefreude sehr getrübt. Es gibt zwar zum Teil Erklärungen, was die Wörter bedeuten sollen, zum Teil aber auch nicht und ich fand es extrem anstrengend, dass die Wörter so oft eingebaut wurden. Das muss doch nicht sein? Ich kam mir vor wie bei einer amerikanischen Talkshow, wo ständig Schimpfworte ausgepiept werden.

Auch der Schreibstil an sich hat mir nicht so zugesagt. Es wurde mir zu oft zu viel erklärt, ganz offensichtliche Gefühle der Protagonisten wurden einfach bis ins letzte Detail ausformuliert, so als würde der Autor dem Leser nicht zutrauen, dass er selbst auf bestimmte Gedanken kommen kann. Das mag zum Teil der Übersetzung geschuldet sein, was ich nicht beurteilen kann weil ich das Buch ja nunmal nur auf deutsch gelesen habe, zum Teil aber auch gewollt und dann finde ich es sehr schade. Ich muss zugeben, dass ich so im zweiten Drittel des Buchs Absätze nur überflogen habe weil es mir einfach zu langwierig war. 

Die Story an sich finde ich gut, sie hat durchaus Potential sich noch zu entwickeln. Es passiert auch eine Menge innerhalb des ersten Buchs. Allerdings passiert nicht viel unerwartetes, genau genommen war mir alles was passiert ist schon klar bevor es passierte. Man hätte da deutlich mehr Spannung aufbauen können und an Fahrt gewinnt das Buch erst im letzten Drittel. 

Ich kann wie eingangs erwähnt den Hype um dieses Buch nicht ganz nachvollziehen und bin enttäuscht davon. Ich denke ich werde Teil 2 noch eine Chance geben aber ob ich die Reihe wirklich zu Ende lese, steht derzeit noch in den Sternen. 

Leider kann ich für "Die Auserwählten im Labyrinth" nur 2 von 5 Sternen vergeben.