Rezension

Habt ihr sie gesehen?

Melmoth - Sarah Perry

Melmoth
von Sarah Perry

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung und Inhalt

„Aber nun geht mir die Tinte aus, die Tür steht weit  offen,  und  was  mich  dahinter  erwartet,  wird  das  wenige  an  Achtung zunichtemachen,  das  Sie  möglicherweise  für  mich  hegen.  Ich  kann  den Gedanken  gut  ertragen,  denn  ich  hatte  Ihre  Achtung  nie  verdient.  Um  Sie hingegen bin ich in Sorge, denn jenseits der Schwelle brennt nur ein einziges Licht, und das ist noch furchterregender als die Dunkelheit …“ (ZITAT)

 

Nach „Die Schlange von Essex“ ist dies mein zweites Buch der Autorin Sarah Perry, welche auch in „Melmoth“ einen unglaublich faszinierenden, detaillierten und malerischen Schreibstil zum Besten gibt.

Perry  wurde  1979  in  Essex  geboren  und  lebt  heute  in  Norwich.  Ihr Roman Die Schlange von Essex war einer der größten Überraschungserfolge der  letzten  Jahre  in  England.  Ausgezeichnet  als  Buch  des  Jahres  2016  der Buchhandelskette Waterstones, Gewinner des britischen Buchpreises 2017 für den  besten  Roman  sowie  für  das  beste  Buch  insgesamt.  

 

Helen Franklins Leben nimmt eine jähe Wende, als sie in Prag auf ein seltsames Manuskript stößt. Es handelt von Melmoth - einer mysteriösen Frau in Schwarz, der Legende nach dazu verdammt, auf ewig über die Erde zu wandeln. Die mysteriöse Frau trägt viele Namen, wie z.B.  Melmoth die Zeugin, Melmotte oder auch Melmotka – je nachdem, wo man geboren ist und sie ist einsam. Ihre Einsamkeit  ist  uferlos  und  wird  erst  enden,  wenn die  Welt  untergeht  und Melmoth Vergebung erfährt. Sie erscheint den Menschen am Tiefpunkt ihres Lebens, und nur die Erwählten spüren ihren Blick. Sie heben den Kopf, und plötzlich steht die Zeugin vor ihnen. Angeblich streckt sie dann die Arme aus und sagt: Nimm meine Hand! Ich war so einsam!«

„....Ammenmärchen,  das  man  kleinen  Kindern  erzählt,  damit  sie  nicht  über  die Stränge schlagen«, sagte er. »Hat deine Mutter dich denn nie auf den Schoß genommen  und  dir  erzählt,  Melmoth  beobachte  dich?“ (ZITAT)

 

Helen findet immer neue Hinweise auf Melmoth in geheimnisvollen Briefen und Tagebüchern, welche sie von ihrem Freund Karel Pražan erhält
 - und sie fühlt sich gleichzeitig verfolgt. Liegt die Antwort, ob es Melmoth wirklich gibt, in Helens eigener Vergangenheit?

 

»Manchmal  glaube  ich,  dass  jedes  große  Gefühl  direkt  mit  allen  anderen Gefühlen verbunden ist. Besser, man meidet sie, wann immer es geht.« (ZITAT)

 

Kurzum, ein wirklich interessantes Buch mit einer ausgewöhnlichen Story, welche mich aber nicht überzeugen konnte und welche ich teilweise sehr anstrengend und langgezogen fand.

Das Cover wurde hervorragend und auffallend gestaltet und gefällt mir ausgesprochen gut. Ebenso als positiv hervorzuheben ist die Innengestaltung und die im Fuß enthaltenden Fußnoten.