Rezension

Hades

Hades - Candice Fox

Hades
von Candice Fox

Bewertet mit 4 Sternen

Hades ist ein gefragter Mann, denn gegen ein Honorar entsorgt er auf seiner riesigen Müllhalde Menschen, die gewaltsam zu Tode gekommen sind und nicht gefunden werden sollen. Eines Tages bekommt er den Auftrag, zwei Kinderleichen zu entsorgen. Doch diese Kinder waren unschuldig, nicht wie die anderen Menschen, die er entsorgt. Dafür muss der Auftraggeber büßen. Und dann bewegen sich die Zehen der Kinder – sie sind am Leben. Hades entschließt sich, die beiden Kinder aufzuziehen, denn er spürt von Anfang an, dass sie was Besonderes sind. Und so erhalten sie eine ganz spezielle Ausbildung von Hades. Als sie erwachsen sind, werden Eden und Eric Cops bei der Mordkommission von Sydney. Und arbeiten im Sinne der Gerechtigkeit, die sie von Hades mit auf den Weg bekommen haben.

Das Buch setzt sich aus mehreren Perspektiven zusammen. Einmal aus der Sicht von Frank Bennett, dann Abschnitte von dem Serienmörder und dann noch Rückblicke auf Hades, Eden und Eric. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und man fliegt richtig durch das Buch. Der Spannungsaufbau ist gut.

Frank wird der neue Partner von Eden, nachdem ihr vorheriger Partner ums Leben kam. Er wird ganz gut beschrieben und ich konnte seinen Gedanken gut folgen. Er versucht, einen Draht zu Eden zu bekommen, was jedoch sehr schwierig ist, da sie sehr kühl und unzugänglich ist. Eden machte den Eindruck eines knallharten Cops, die keine Gefühle zulässt. Ihren Bruder Eric empfand ich als aggressiv und dominant. Während bei Eden die Aggressivität eher unterschwellig ist, ist sie bei Eric deutlich zu sehen und er lässt es auch nicht aus, seine Überlegenheit gegenüber Frank zu zeigen. Der aktuelle Fall, in dem sie ermitteln, betrifft einen Serienmörder, der seinen Opfern fachmännisch Organe entnimmt. Diesen Teil und die entsprechenden Ermittlungen fand ich interessant zu lesen. Durch die eingeschobenen Rückblicke erfährt der Leser, wie Eden und Eric zu Hades kamen, bei ihm aufwuchsen und welche Ausbildung sie von ihm erhielten. Diese Rückblicke sind kursiv geschrieben, so dass eine Abtrennung sofort erkennbar war. Das gefiel mir sehr gut. Es gab ein paar Kleinigkeiten, die für mich nicht erklärbar waren. Zum einen fragte ich mich, wie Eden und Eric einfach bei Hades aufwachsen und dann sogar zur Polizei gehen konnten, denn ich würde davon ausgehen, dass man gerade für solche Posten einen sauberen Lebenslauf braucht. Und das Ende gefiel mir auch nicht so ganz, was wohl daran liegt, dass der Leser ziemlich wenig von Edens Gedanken erfährt. Insgesamt fand ich das Buch aber lesenswert und werde auch gerne den zweiten Teil lesen. Ich vergebe 4 Sterne.