Rezension

Hält leider nicht, was es verspricht

Was von Dora blieb
von Anja Hirsch

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.

Es gab für mich zu Beginn Vieles, das für die Lektüre dieses Buches sprach: Als erstes das moderne Cover, das mich in die Geschichte einlädt. Als zweites das Genre, das Gegenwart mit Vergangenheit verflechtet. Als drittes die Personen, die eine Menge zu erzählen zu haben scheinen.

Das Buch handelt von Isa, die in einer Lebenskrise die Spuren des Lebens ihrer Großmutter Dora nachverfolgt. Dabei wechselt die Erzählung zwischen Vergangenheit und Gegenwart und zieht Parallelen zwischen damals und jetzt. Die Personen, allen voran Dora, sind vielschichtige, streitbare Personen. Diese Tatsache und die zeitgeschichtlichen Details, die sehr authentisch wirkten, waren auch das, was mir an dem Buch wirklich gefallen hat.

Ansonsten wurde ich mit der Geschichte nicht richtig warm. Die meisten meiner Erwartungen wurden leider enttäuscht. Denn erstens war das Lesen sehr zäh. Die Seiten blätterten sich nur sehr langsam um und die Geschichte schweifte häufig unnötig aus. Zweitens wirkte für mich Vieles konstruiert, besonders die Szenen mit Isa in der Gegenwart. Diese schienen mehr als wären sie nur die Begründung dafür über die früheren Generationen zu reden und damit etwas unnötig. Drittens fehlte mir gerade in den Passagen in der Vergangenheit die Kontinuität bei den Personen. Viertens wurden mir zu wenig Fragen beantwortet. Ich frage mich am Ende, was mir das Buch denn sagen wollte.

Und das ist schade, denn eigentlich hatte die Geschichte sehr viel Potenzial. Es fehlten nur der rote Faden und eine stringente, harte Hand.