Rezension

Hält leider nicht, was es verspricht...

Runa
von Vera Buck

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung

Zur Geschichte:

Runa ist ein historischer Roman, der die Anfänge der Neurologie während des späten 19. Jahrhunderts in der Salpêtrière in Paris thematisiert. Vera Buck hat hier sehr aufwändig recherchiert und auf 600 Seiten umfassende Fakten zu diesem Thema zusammengestellt und in eine fiktive Geschichte eingebettet. Des Weiteren werden auch viele Persönlichkeiten in die Handlung eingeflochten, die tatsächlich existiert haben.

Meiner Meinung nach kommt die Handlung in dem Buch aber leider viel zu kurz, da die erste Hälfte des Buches lediglich der Beschreibung und Einführung der Protagonisten und des Handlungsortes dient. Zwar ist dies interessant und liest sich gut, doch durch die fehlende Handlung wirkt die erste Hälfte eher wie ein Bericht als ein Roman. Zwar werden dem Leser hin und wieder kleinere Einblicke in Geschichte gegeben, doch erst in der zweiten Hälfte wird immer mehr aufgedeckt und die Handlung nimmt ihren Lauf. Die letzten 200 Seiten haben mir dann geboten, was ich mir von dem Buch erhofft hatte: Eine spannende Handlung mit mysteriösen Elementen und einer Suche nach der Wahrheit hinter dem Ganzen.

Zum Thema:

Ich habe dieses Buch gerade wegen der interessanten Thematik und der mysteriösen Spannung ausgewählt, die mir im Klappentext versprochen wurden. 

Die im Buch erwähnten wissenschaftlichen Vorgänge haben mich sogar motiviert, mich im Internet über das Buch hinaus mit dem Thema zu beschäftigen und die realen Hintergründe des Buches zu recherchieren.
Vera Buck hat zusätzlich im Nachwort eine umfassende Literaturliste erstellt mit Büchern, die sich mit dem Thema auseinandersetzen und die Wahrheit hinter der Geschichte in „Runa“ liefern.

Zur Sprache:

Vera Buck bedient sich einer einfachen und dem Buch angemessener Sprache. Oftmals werden französische Begriffe und Sätze eingestreut, die aber im Rahmen des Textes passend erläutert werden. 
Eine Besonderheit dieses Buches ist, dass einer der Protagonisten aus der Ich-Perspektive erzählt, während der Rest von einem Erzähler begleitet wird.

Fazit

"Runa" erzählt von den Anfängen der Psychiatrie und hat somit ein für mich grundsätzlich interessantes Thema zum Inhalt. Leider bleibt es nur bei der interessanten Hintergrundgeschichte. Die vor sich hinplätschernde, nur zum Ende vorhandene Handlung, hat mich sehr enttäuscht.
Der Klappentext verspricht eine mysteriöse und spannende Geschichte, die leider nur auf den letzten 200 Seiten zu Tage kommt.

Es war zwar interessant die Hintergründe des mysteriösen Mädchens Runa, der Salpêtrière und der Protagonisten zu erfahren, doch meiner Meinung nach hätten dem Buch 200 Seiten weniger nicht geschadet. Mir war es um die verlorene Zeit schade.

Letztendlich ist "Runa" ein Buch mit viel Potential und einem interessanten Hintergrund, nutzt diesen aber nicht und wird so eher zu einem fiktiven Tatsachenbrericht.