Rezension

Hält nicht, was der Klappentext verspricht

COLD CASE - Das gebrannte Kind -

COLD CASE - Das gebrannte Kind
von Tina Frennstedt

Bewertet mit 2.5 Sternen

Das Cover finde ich ganz nett, allerdings sticht es nicht aus der Masse heraus. Wenn mir der Klappentext nicht zugesagt hätte, hätte ich wohl keinen weiteren Blick riskiert.
Mit dem Schreibstil der Autorin bin ich leider auch bis zum Schluss nicht so recht warmgeworden, da er mir an einigen Stellen zu abgehakt war und sich bei mir kein richtiger Lesefluss einstellen wollte.

Da dies mein erster Roman der Autorin war, kannte ich die vorherigen Teile der Reihe nicht. Jedoch bin ich der Meinung, dass man auch ohne Vorkenntnisse gut mit diesem Band starten kann.
Was mich an diesem Buch sehr gestört hat, ist, dass die leidige Corona-Pandemie sehr oft erwähnt wurde. Natürlich ist dieses Thema immer noch sehr präsent, allerdings möchte ich beim Lesen gerne abschalten und nicht ständig an das aktuelle Weltgeschehen erinnert werden, das uns alle nun schon viel zu lange beschäftigt. Das mag Geschmackssache sein, ich weiß, meinen hat die Autorin damit leider nicht getroffen.
Das Setting und der Plot haben hingegen meinen Geschmack getroffen, jedoch war die Handlung größtenteils zu vorhersehbar. Der Täter stand relativ schnell fest und als Leser wurde man auf keine falschen Fährten gelockt, was dem Buch ein wenig die Spannung geraubt hat. Auch die eingebauten Twists, die sehr rar eingestreut wurden, konnten mich nicht überzeugen. Dennoch bietet die Geschichte durchaus auch spannende Momente, da die Ermittlerin Tess oft in den Gefahrenfokus rückt.
Was mich ebenfalls gestört hat, war, dass die privaten Probleme der Ermittler zu ausufernd (und klischeehaft) beschrieben wurden. Vor allem Tess ist dabei leider nicht gut weggekommen.
Sie fühlt sich in ihrem privaten Umfeld bedroht, merkt sich jedoch weder das Kennzeichen des verdächtigen Autos, noch unternimmt sie etwas, als jemand versucht, ihren Hund zu vergiften. Ich meine, hallo? Mir erschließt sich nicht, wie man als Polizistin derart naiv und unprofessionell agieren kann - auch in Hinblick auf ihre Ermittlungsarbeit, die alles andere als rund verlaufen ist.
Das Ende wurde dann für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen, da mir bereits sehr schnell klar war, wer der Täter war. Leider ist es der Autorin nicht gelungen, mir die Motive des Täters näherzubringen. Sein Handeln war meiner Meinung nach total unlogisch und nicht nachvollziehbar.

Fazit:
"Cold Case - Das gebrannte Kind" weist interessante Aspekte auf, jedoch konnte mich die Story aufgrund der oben genannten Punkte nicht von sich überzeugen.
2,5/5 Sterne

Vielen Dank an die Bloggerjury und den Lübbe Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.