Rezension

hält nicht was es verspricht

Dunkelsprung
von Leonie Swann

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung
Ein Flohzirkus in London, eine verwunschene Villa in Yorkshire und eine geheimnisvolle Meerjungfrau – entdecken Sie eine ganz neue Welt!
Julius Birdwell, Goldschmiedemeister, Flohdompteur und unfreiwilliger Einbruchkünstler, wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich eine ruhige, unbescholtene Existenz führen zu können. Doch als seine Flohartisten einem plötzlichen Nachtfrost zum Opfer fallen und die geheimnisvolle Elizabeth Thorn in sein Leben tritt, überstürzen sich die Ereignisse. Ein Magier wird ohnmächtig, eine alte Dame macht sich in einem gestohlenen Lastwagen davon, ein Detektiv mit Konzentrationsstörungen findet zu einem ungewöhnlichen Haustier, und Julius sieht sich auf einmal mit existentiellen Fragen konfrontiert: Wie befreit man eine Meerjungfrau? Wie viele Flöhe passen auf eine Nadelspitze? Und warum ist das Leben trotz allem kein Märchen? Julius bleibt nichts anderes übrig, als sich weit über den Tellerrand seiner Welt hinauszulehnen und den Sprung ins Unbekannte zu wagen. Ein phantastisches Abenteuer beginnt ...
(Quelle: Goldmann Verlag)

Meine Meinung
Julius hat viele Berufe, ist doch Goldschmiedekünstler, Flohzirkusdirektor und ehemaliger Einbrecher in einer Person. Eines Nachts kommen ihm aber seine Flöhe abhanden und er kommt fast um vor Trauer. Eine Nixe ersehnt seine Rettung. Hilfe bekommt Julius von Elizabeth, einer Frau mit zwei Hörnern. Doch die Gefahren sind noch immer nicht gebannt.
Eine Spur führt sie zu Emily, die zwar alt ist aber wirklich sehr merkwürdige Figuren bei sich beherbergt. Unterwegs treffen sie auf dem Privatdetektiv Frank Green. Er scheint auch irgendwie merkwürdig und etwas neben der Spur zu sein. Doch er hat auch Ziele, die denen von Julius gar nicht mal so unähnlich sind …

Der Roman „Dunkelsprung“ stammt von der Autorin Leonie Swann. Für mich war dies das erste Buch der Autorin, das den Untertitel „Vielleicht kein Märchen“ trägt. Vom Klappentext angesprochen war ich sehr neugierig auf die Geschichte.

Bereits nach ein paar Seiten war mir klar, die Charaktere des Buches sind alle wirklich merkwürdig, ja richtig skurril.
Julius, Flohzirkusdirektor, ehemaliger Einbrecher und Goldschmiedekünstler in einer Person, ist der Nachfahre eines ziemlich berühmten Magiers. Er wirkte auf mich irgendwie immer ziemlich planlos. Je öfter er die Flöhe von sich trinken lässt, desto ähnlicher wird er ihnen.
Frank Green ist Privatdetektiv. Ihm schwirren immer sehr viele Dinge durch den Kopf, teilweise richtig wirr, und so wirkt er ziemlich verrückt. Vor eben dieser Verrücktheit hat John Green Angst. Er entwickelt sich im Verlauf der Geschichte zu einem Mann der weiß was er will.
Diese beiden habe ich mehr oder weniger als Protagonisten identifiziert.

Doch es gibt noch weitere Charaktere und Wesen im Buch. Beispielsweise eine gehörnte Frau namens Elizabeth, oder sehr viele Flöhe, die alle samt einen Namen haben oder auch einen Bösewicht, der gar nicht mal so böse ist wie man annimmt. Sie sind wirklich kreativ ausgearbeitet.

Der Schreibstil der Autorin war für mich recht gewöhnungsbedürftig. Ich brauchte einige Zeit bis ich mich eingelesen hatte. Die Form des Buches ähnelt immer wieder einem Bericht. Es gibt oftmals Dinge, die nicht erwähnt werden, was es einem als Leser dann doch schwer macht zu folgen.
Geschildert wird das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven. Hierfür wurde die personale Erzählweise verwendet.
Die Handlung ist wirklich merkwürdig. Der Einstieg ist schwierig, man kann sich irgendwie nur bedingt auf das Geschehen einlassen. Es ist alles irgendwie skurril. Einerseits kann man sagen das Buch zählt ins Fantasygenre aber irgendwie auch wieder nicht. Es ist anders, verrückt und eben merkwürdig.
Es gibt mehrere Handlungsstränge und für mich persönlich herrschte über weite Teile doch ziemliches Chaos. Ich war verwirrt und erst ganz zum Ende hin lichteten sich meine Fragezeichen im Kopf etwas.
Spannung bekommt die Handlung durch die Ermittlungen. Leider aber gibt es auch ein paar Längen, die in meinen Augen doch vermeidbar gewesen wären.
Die Idee hinter der Geschichte empfand ich als toll und kreativ ist die Autorin auch. Allerdings hat sie das Potential nicht wirklich genutzt.

Das Ende ist leider auch nicht wirklich zufriedenstellend. Ein paar meiner Fragen wurden zwar beantwortet aber es blieben leider auch einige Fragezeichen übrig, was ich doch schade finde.

Fazit
Kurz gesagt ist „Dunkelsprung: Vielleicht kein Märchen“ von Leonie Swann ein verrücktes Buch, das nicht wirklich hält was es verspricht.
Skurrile aber dennoch gut ausgearbeitete Charaktere stehen hier einem recht gewöhnungsbedürftigen Stil und einer ziemlich chaotischen verrückten und nur bedingt spannenden Handlung gegenüber.
Potential ist da, die Umsetzung aber lässt zu wünschen übrig.
Schade!