Rezension

Härter und ausgereifter als der Vorgänger

The Invasion of the Tearling - Erika Johansen

The Invasion of the Tearling
von Erika Johansen

Bewertet mit 4 Sternen

Achtung! Dies ist der zweite Band einer Reihe. Diese Rezension beinhaltet Spoiler zum ersten Band The Queen of the Tearling.

Kelsea ist nun Königin, sitzt fest auf dem Thron. Aber die Mort-Armee steht an der Grenze zu Tearling und ist seiner Armee weit überlegen. Die Saphire scheinen erloschen... Aber Kelsea hat Visionen von der alten Welt und scheinbar, Stück für Stück, verändert sich ihr Körper und ihr Geist. Irgendwie scheinen die Visionen der Schlüssel zu sein... Hat die Rote Königin doch eine Schwäche?

Der zweite Band der Tearling-Reihe ist um einiges ausgereifter als der erste. Tatsächlich bekommen die Nebencharaktere mehr Tiefe, man erfährt einiges über ihre Vergangenheit und auch über die Geschichte der Welt, in der der Roman spielt. Figuren und Ort werden nachvollziehbarer, obwohl noch einige Fragen offen bleiben oder neu aufgeworfen werden. Leider trifft diese Entwicklung nicht auf Kelsea zu – diese wird für mich unverständlicher. Nun, in gewisser Weise bleibt sie durchaus nachvollziehbar, aber mir erscheint ihre Entwicklung nicht ganz plausibel. Vielleicht gefällt sie mir aber auch nur nicht.

Die Handlung ist in diesem Band sehr überschaubar, da die Entwicklung Kelseas und die Geschichte ihres Reiches im Mittelpunkt stehen. Dennoch bleibt es fesselnd. Die quasi ausweglose Lage des Königreichs sowie Offenbarungen über bereits angeschnittene Handlungsstränge bauen eine unterschwellige Spannung auf, die sich durch den ganzen Roman zieht. Dass man einen gewissen Wissensvorsprung vor der Geschichte hat, stört kaum noch. Ich hätte mir zwar etwas mehr Handlung in der Hauptgeschichte gewünscht, aber auch die Seitenstränge kamen einem wichtig und packend vor.

Hier muss ich aber auch ganz klar warnen: Dieser zweite Band ist deutlich härter als sein Vorgänger. Dinge, die dort angedeutet werden, werden nun klar benannt und beschrieben. Teilweise ist das nichts für zarte Gemüter.

Fazit: Besser, härter und ausgereifter als sein Vorgänger, aber es ist noch Steigerungspotential da.