Rezension

Hätte gerne länger ein können!

Die Tote in der Tränenburg
von Monika Loerchner

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt/Meinung
Ich… mag eigentlich keine Krimis. Ohje, wenn so eine Rezension anfängt, kann es nur mies werden, oder?
Aber wisst ihr, manchmal muss man über den eigenen Tellerrand gucken. Denn niemand kann sagen, was man verpassen könnte! Tolle Geschichten, einmalige Ideen. Storys, die einfach mal anders sind. Sowas kann man finden, wenn man über den eigenen Tellerrand schaut und Bücher liest, die vielleicht nicht ins Lieblingsgenre passen.

Genauso war es hier! Wirklich, Krimis sind nicht mein Ding, ich komm da einfach nicht ran und ich hab es wirklich versucht. Immer und immer wieder. Aber mit „Die Tote in der Tränenburg“ war es von Anfang an anders! Die Geschichte nahm mich nach wenigen Sätzen gefangen. Das Setting der Story war für mich einmalig und ich war sofort davon begeistert!
Ich hatte natürlich im Vorfeld den Klappentext gelesen und mich auf Fantasy eingestellt. Hexen halt (uuuund da waren sie, die Erwartungen. Wie ich sie hasse!). Aber Leute ehrlich, Hexe ist nicht gleich Hexe und hier ist nichts so, wie es scheint!
Ja, die Grundstory ist ein Krimi. Es gibt in der Tränenburg eine Tote. Die Tränenburg ist ein Jungenheim, denn in dieser Welt reagieren die Hexe und die Frauen. Das männliche Geschlecht zählt nicht so viel und kleine Jungen werden abgegeben. Sie landen unter anderem in der Tränenburg.

Genau dort gibt es eine Tote und Magret, eine Gardistin der goldenen Garde, muss den Mord aufklären. So weit, so gut. Über den Krimi und die Aufklärung des Mordes will ich hier gar nicht viel sagen, denn ehrlich, jeder weiß wie Ermittlungsarbeit abläuft, oder?
Aber dennoch waren es die kleinen Unterschiede, die diese Geschichte komplett machten. Die Arbeit der Gardistinnen, die mit Hilfe von Magie die Verdächtigen befragen. Die Frauen, die für die Männer sorgen, welche hier das schwache Geschlecht sind und beschützt werden müssen. Männer, die sich um Kind und Haushalt kümmern, während die Frauen Arbeiten. Manch einer wird denken „verkehrte Welt“, weil wirklich alles, was wir kennen, auf den Kopf gestellt wurde, aber es passte und es war grandios, davon zu lesen! Die typischen Klischees wurden umgekehrt und ich hätte davon wahnsinnig gerne mehr gelesen.

Die Welt, das Setting, hat mich gebannt und an die Seiten gefesselt. Natürlich war auch der Mordfall spannend und ich fragte mich bis zum Ende hin, wer es war und warum. Es war ein Zusammenspiel aus beidem, dass die Geschichte abrundete und zu einem großen Ganzen machte.
Es gab ein paar kleine Schnitzer im Korrektorat, wie fehlende Buchstaben, über die ich aber durch das wirklich einmalige Setting hinwegsehen konnte.

Fazit
„Die Tote in der Tränenburg“ ist eine Novelle, die für mich persönlich gut und gerne dreimal so lang hätte sein können, einfach weil das Setting und die Idee der Welt mich derart faszinierten, dass ich das Ende nicht haben wollte! Das hier ist wirklich eine Perle von einer Novelle!