Rezension

Hätte Insgesamt gekürzt werden dürfen!

Der denkwürdige Fall des Mr Poe -

Der denkwürdige Fall des Mr Poe
von Louis Bayard

Bewertet mit 3 Sternen

1830 wird der ehemalige Polizeidetektiv August Landor an die West Point Akademy gebeten, da es einen brutalen Mord gegeben hat, den es aufzuklären gilt. Er erhält unerwartete Hilfe vom Kadetten Edgar Allen Poe. Können die beiden den Mord aufklären, oder kommt es gar zu noch mehr Morden?!

Durch den spannenden Klappentext und das düstere, mysteriöse Cover wollte ich diesen historischen Kriminalroman unbedingt lesen-interessant wurde das Ganze zusätzlich natürlich durch den berühmten Namen Edgar Allen Poe! Ich bin auch sehr gut ins Buch reingekommen und hatte die Akademy gleich vor meinen Augen. Auch der Mord wurde detailliert beschrieben, ebenso die Protagonisten. Anfangs fand ich auch den Kriminalfall noch spannend und interessant.

Der Schreibstil des Buches ist ungewöhnlich gewesen, denn Landor schreibt seine Erlebnisse auf und spricht dabei einen selbst als Leser immer wieder direkt an. Dies war ungewöhnlich und hat mir auch sehr gefallen. Ausserdem wird in Ich-Form aus Sicht von Landor erzählt. Später im Buch kommen ausserdem Berichte von Poe dazu.

Sowohl Landor als auch Poe sind mir sympathisch gewesen, auch wenn beide völlig unterschiedliche Charaktere besitzen. Landor ist der erfahrene Detektiv der einen guten Spürsinn besitzt, ernsthaft vorgeht und auf viele Details achtet, Poe dagegen hat einen Hang sich immer wieder in Schwierigkeiten zu bringen, er ist lebhaft und ein ziemlicher Poet und Romantiker. Diese Mischung fand ich großartig und es hätte ein toller Krimi werden können!

Leider ist die Spannung vom Anfang jedoch schnell abgeflacht und es gab leider immer wieder größere Passagen im Buch, die ich sehr langatmig fand und die hätten gekürzt werden können. Immer wenn es etwas spannender wurde, kam direkt danach wieder so eine Langeweile auf und es ist mir schwer gefallen wirklich am Buch das Interesse zu behalten.

Gegen Ende hin wurde der Krimi immer mehr zu einem Schauerroman alla Edgar Allen Poe selbst, was natürlich irgendwie zum Buch gepasst hat, aber es hat mich dennoch nicht vom Hocker gehauen.

Der Schluss hingegen enthielt dann nochmal eine wirklich tolle und sehr unerwartete Wendung, die mir super gefallen hat! Da hat sich für mich gezeigt, dass der Autor wirklich Potenzial hat tolle Krimis zu schreiben. Aber dafür hätte das Buch einfach viel kürzer sein dürfen. So hat sich die Spannung in vielen langweiligen Details verloren.

Fazit: Eine tolle Krimi-idee mit gutem Anfang und unerwartetem Ende, auch die Protagonisten haben mir gefallen. Aber leider war das Buch an vielen Stellen zu langatmig und bleibt für mich deshalb leider nur "durchschnittlich".