Rezension

Hätte mehr erwartet

Broken Beautiful Hearts - Kami Garcia

Broken Beautiful Hearts
von Kami Garcia

Bewertet mit 3 Sternen

„Im Grunde spielt es keine Rolle, schließlich habe ich nicht die Wahl zwischen dem einen oder dem anderen Verlust.
Ich bin mit beidem geschlagen.“ (aus „Beautiful Broken Hearts“ von Kami Garcia)

Für Peyton könnte es kaum besser laufen. Sie hat die perfekte beste Freundin, den perfekten Freund und bereits eine Zusage für ihre Traum-Uni, bis eines Abends auf einer Party etwas Unvorstellbares passiert. Das Schlimmste: Keiner glaubt Peyton. Von da an misstraut sie ihrem eigenen Urteilsvermögen und schließlich bleibt ihr nichts anderes mehr als die Flucht in eine andere Stadt, um die schrecklichen Erinnerungen hinter sich zu lassen. Den Männern will sie fern bleiben, bis sie Owen trifft. Doch ob es sich lohnt, für ihn ihr Vorhaben über Bord zu werfen, wo er doch offensichtlich ein Geheimnis vor ihr verbirgt?

Mit Kami Garcia verbinde ich bisher nur die „Sixteen Moons“-Reihe, die ich nach wenigen Kapiteln des ersten Bandes gelangweilt und enttäuscht abgebrochen habe. Seitdem habe ich alle Bücher von ihr erfolgreich gemieden, bin jedoch mehr als neugierig geworden, als ich den Klappentext von „Beautiful Broken Hearts“ gelesen habe. Dann sieht auch das Cover noch so hübsch aus.. und ich wurde schwach, was sich im Nachhinein als kleiner Fehler herausstellte.

Die Protagonistin Peyton erzählt die Geschichte aus ihrer Ich-Perspektive, was von Anfang an eine gewissen Nähe und Verbundenheit zu ihr schafft. Ihre Gedanken und Gefühle waren spannend mitzuverfolgen, vor allem nach dem „Unfall“, der sie dazu veranlasst, aus ihrem gewohnten Umfeld zu fliehen.
Zu Owen konnte ich dagegen keine richtige Beziehung aufbauen, er war mir zu austauschbar. An ihm hat mich irgendwie nichts fasziniert, vielleicht davon abgesehen, dass er Boxer ist. Aber ansonsten fand ich die Nebencharaktere wesentlich interessanter als ihn, beispielsweise Peytons Cousins, ein nerviges aber liebenswertes Powerduo.  
Auch Owens „kleines“ Geheimnis wirkte übertrieben konstruiert und gewollt, irgendwie übertrieben dramatisch für so eine kleine Liebesgeschichte.

Ehrlich gesagt, kann ich nur schlecht beschreiben, was bei mir während des Lesens passiert ist, dass das Buch mir nicht positiv in Erinnerung geblieben ist, fängt es doch so vielversprechend an. Der Vorfall, den Peyton flüchten lässt, sorgte bei mir tatsächlich für Überraschung, mit so etwas hätte ich bei Weitem nicht gerechnet. Auch ist dem aufmerksamen Leser an dieser Stelle schon klar, dass das noch nicht alles gewesen sein wird und noch Böses folgen wird. Diesen Zweig der Geschichte fand ich sehr spannend und gut gemacht, allerdings war der Rest der Story mir zu 08/15.
Die beiden Cousins und deren Freundin Grace haben eine eigenartige Dynamik untereinander, die irgendwie was von einer Dreiecksbeziehung hat, allerdings ohne mich wirklich berührt zu haben. Zudem bin ich an der einen oder anderen Stelle durcheinander gekommen, wer denn nun wen will, was vielleicht dadurch hätte behoben werden können, dass die beiden Zwillinge nicht auch noch ähnliche Namen erhalten.

Alles in allem fand ich das Buch trotz interessantem Beginn und immer wieder aufkommender Problematik „Ex-Freund“ nicht wirklich packend. Der Schreibstil war zwar anschaulich und leicht verständlich, sodass sich das Geschriebene angenehm flüssig und damit schnell lesen lässt, allerdings verlor mich ab und an der Mut, nämlich immer dann, wenn es um Owen ging. Er war für mich der Stimmungskiller, den ich am liebsten gestrichen oder ersetzt hätte, ungünstig bei einem Protagonisten.
Die Liebesszenen zwischen unseren beiden Hauptcharakteren waren auch noch ausbaufähig, besonders als angefangen wurde, hingebungsvoll an den Ohren des anderen zu lecken, dachte ich mir: „So, danke, das war's jetzt erst mal.“

Mein Fazit:
Nicht noch einmal Kami Garcia für mich. Die Idee hinter der Geschichte war wirklich spannend und zu Beginn auch noch gut umgesetzt, an sich ist das hier ein gutes Buch. Doch der männliche Protagonist war mir zu langweilig und der Funke ist einfach nicht zu mir übergesprungen.
Ich würde begeisterten New-Adult-Lesern diese Geschichte durchaus ans Herz legen können, doch für mich war sie nicht das nonplusultra.