Rezension

Hätte was werden können

Meridian. Dunkle Umarmung - Amber Kizer

Meridian - Dunkle Umarmung
von Amber Kizer

Bewertet mit 2 Sternen

Die Autorin Amber Kizer hatte eine interessante Idee für ihr Buch. Meridian, die Protagonistin ist kein gewöhnlicher Mensch. Okay, allein diese Tatsache ist schon mal nichts außergewöhnliches. Irgendwie ist so gut wie jeder Protagonist in einem Fantasyroman kein gewöhnlicher Mensch. Aber anstatt auf Vampire oder anderen Kitsch zurückzugreifen, ist Meridian stattdessen eine Art menschlicher Engel und zwar eine Fenestra. Sie ist das Fenster für verstorbene Seelen. Durch sie gelangen die Seelen der Toten in die Anderswelt.
Von einer Fenestra habe ich noch nie in meinem Leben etwas gehört! Und Meridian ebenfalls nicht, bis zu ihrem 16. Geburtstag, wo sie Hals über Kopf zu ihrer mehr oder weniger unbekannten Tante flüchten muss. Ihre Tante ist übrigens auch eine Fenestra und diese klärt Meridian darüber auf was sie wirklich ist. Bis dato hatte sich Meridian immer wundern müssen. dass sich um sie herum tote Tiere versammelten (angefangen bei Insekten, über kleine Säugetiere bis zu größeren Tieren, wie beispielsweise Katzen)...
An sich keine schlechte Idee für einen Roman. Aber irgendwie erschien mir das Ganze zu wenig durchdacht. Die Charaktere waren zwar mehr oder weniger gelungen. Trotzdem fand ich einiges klischeehaft oder unlogisch. Warum sind eigentlich nur Frauen Fenestrae? Und an deren Seite stehen sogenannte Wächter, die wiederum Männer sind. Wow, was für eine Rollenverteilung! Irgendwie scheint es in dem Buch auch nur Licht und Dunkelheit zu geben. Licht ist immer toll und Dunkelheit ist böse. Die Kehrseite der Fenestrae sind nämlich, die sogenannten Aternocti.
Einige Rezensenten haben sich ja beschwert, dass die Autorin sich mit zu vielen Details aufhält, so wird ziemlich genau beschrieben, was es zum Frühstück gibt usw. Meiner Meinung nach war das nicht schlimm. Denn dies trug lediglich dazu bei, dass in dem Buch Atmosphäre aufgebaut wurde. Ansonsten fand ich den Schreibstil von Amber Kizer sehr angenehm. Er ist locker, flüßig und anspruchslos, ohne langweilig zu sein.
Das Problem bei diesem Buch war eindeutig der Plot. Es gab keine überraschende Wende. Insgesamt passiert kaum etwas spannendes. Vieles erschien wenig durchdacht zu sein. Und das Buch hatte kein schlüssiges Ende. Was ja daran liegen kann, dass es sich hierbei um eine Reihe handelt. Vielleicht kann man ja im zweiten Band auf mehr Spannung und Unterhaltung hoffen?