Rezension

... halb Mensch, halb Eldritch ...

Zwischen Licht und Finsternis - Lucy Inglis

Zwischen Licht und Finsternis
von Lucy Inglis

Bewertet mit 3 Sternen

Zwischen Licht und Finsternis

Die britische Autorin, Historikerin und Sprecherin Lucy Inglis arbeitet u.a. für verschiedene Radiosender, Museen und Bibliotheken. Ihr erstes Buch, ein Jugendroman, erscheint unter dem Titel „Zwischen Licht und Finsternis“ im Herbst 2015 bei Chicken House. Quelle

Website der Autorin!

Erster Satz:
„ ´Okay, was haben wir also?´ 

Klappentext:
London, heute. Mädchen verschwinden. Und seltsame Kreaturen tauchen auf den Straßen auf. Fast wäre die 16-jährige Lily von einem zweiköpfigen Hund getötet worden. Doch urplötzlich steht Regan vor ihr – gut aussehend, geheimnisvoll und faszinierend. Merkwürdig, dass er ihre seltene Blutgruppe kennt, aber noch merkwürdiger, dass es angeblich eine Verbindung zwischen Lily, Regan und den verschwundenen Mädchen geben soll. Von einer auf die andere Sekunde befindet sich Lily in einem Strudel aus Verbrechen und Verrat, Verschwörung und Leidenschaft, Licht und Finsternis.

Fantastisch, romantisch, gefährlich!

Cover:
Das Cover ist meiner Meinung nach ein richtiger Blickfang und hat mich total angesprochen. Ein Mädchen mit roten Haaren und leuchtend grünen Augen lugt hinter einer Statue hervor. Das Mädchen steht bestimmt für unsere Protagonistin Lily und ich finde sie sehr passend getroffen. Ansonsten sind die Farben sehr schön düster und dunkel. Genau die richtige Mischung aus „Licht und Finsternis“. Als tolles Extra fasst sich der Einband samtig an. Super gut! Das Cover passt wunderbar zum Titel und im Nachhinein auch sehr schön zum Inhalt des Buches. Sehr gelungen.

Leseprobe

Meinung:
An dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an Chicken House für das Rezensionsexemplar.

Die Geschichte wird uns aus Sicht der 16-jährigen Lilly erzählt, die zusammen mit ihrem Vater in London lebt. Ihr Vater ist Anwalt und in ihrer Freizeit hilft sie ihm dabei, seine Fälle zu lösen. Denn sie ist eine begnadete Hackerin und es gibt keine Firewall, die Lily nicht überwinden könnte. Als wäre dies nicht schon besonders genug, besitzt Lily eine einzigartige Blutgruppe, H, die nicht einmal 1 % der menschlichen Bevölkerung besitzt. Als sie sich eines Tages auf der Suche nach einem Verbrecher in eine Kamera einhakt und dort den mysteriösen Regan sieht, wird ihr Leben noch merkwürdiger, als zuvor …
Mit Lily bin ich nicht komplett warm geworden, muss ich gestehen. Es ist nicht so, dass ich sie nicht leiden konnte, aber sie hat mich auch nicht gänzlich überzeugt. Ist aber auch nicht weiter schlimm.
Lily ist ein sehr aufgewecktes und neugieriges Mädchen, das seinen Vater über alles liebt und ihm bei seiner Arbeit hilft. Sie ist sehr klug und vor allem als Hackerin begnadet. Mutig stürzt sie sich in die Abenteuer, um die vermissten Mädchen zu finden und entdeckt dabei Geheimnisse, die ihre eigene Familie und Vergangenheit betrifft. Im Verlauf der Geschichte wächst sie  immer mehr über sich hinaus und stellt sich mutig allen Herausforderungen. Trotzdem hat sie für meinen Geschmack die neue Welt und alles was damit zusammenhängt viel zu schnell akzeptiert.
Ihr zur Seite steht der mysteriöse Regan, der halb Mensch halb Eldritch ist und über besondere Fähigkeiten verfügt. Er ist der Wächter der Mauer und sorgt dafür, dass keine Eldritche die Grenze übertreten und London überrennen. Ihn fand ich schon etwas sympathischer als Lily, aber auch mit ihm bin ich nicht gänzlich warm geworden. Er hat in seinem kurzen Leben schon sehr viel verloren und hält alle Leute, die ihm etwas bedeuten könnten, auf Abstand, um nicht wieder jemanden zu verlieren. Er ist sehr pflichtbewusst, stark und mutig. Er würde alles dafür tun, um die Mauer zu beschützen und seiner Pflicht nachzukommen. Doch er trägt ein Geheimnis mit sich. Das Geheimnis einer Prophezeiung, die nicht nur ihn sondern auch Lily betrifft und alles verändern soll …
Regan muss sich ebenfalls seiner Vergangenheit stellen und wird dabei tatkräftig von Lily unterstützt, die ihm stets zur Seite steht. Nach und nach muss er erkennen, dass er alleine nicht weit kommt und dass Freunde kein Hindernis darstellen.
Die übrigen Charaktere haben ganz wunderbar zu unseren Protagonisten und zum Gesamtverlauf der Geschichte gepasst. Seien es nun die Geister Elijah und Lucas, Caitlin, Lilys Mutter oder Felix. Alle sind sehr liebevoll und kreativ gestaltet worden und nehmen ihren Platz in der Geschichte ein.

Die Idee der Geschichte hat mich gleich zu Beginn fasziniert, konnte mich am Ende allerdings nicht komplett überzeugen. Alles hängt mit Lily und ihrer seltenen Blutgruppe, Typ H, zusammen. Schon bald nachdem sie Regan kennengelernt hat, entdeckt sie ein London voller Magie, Mythen und Monstern. Die magischen Elemente haben mir sehr gut gefallen und ich fand es toll, dass wir auf immer neue Charaktere getroffen sind und nach und nach die Zusammenhänge erfahren haben. Es geht um Verrat und finstere Machenschaften, die mich jedoch nicht so ganz überzeugen konnten. Über allem schwebt eine Prophezeiung, die sich mir nicht komplett erschließen wollte. Trotzdem ist es eine wunderbare Idee, die nur mich nicht ganz  überzeugen konnte. Für meinen Geschmack war es teilweise etwas zu verworren, ging am Ende zu schnell und die Auflösung hat mich nicht überzeugt. Lasst euch davon allerdings nicht abschrecken. Denn vielleicht ist es ja genau das, was ihr gerade sucht :)

Die Liebesgeschichte von Lily und Regan war ganz bezaubernd und auch wenn ich mit den beiden nicht so wirklich warm geworden bin, habe ich dennoch mit ihnen mit gefiebert, gehofft und gebangt. Es ist eine sehr emotionale Liebesgeschichte, die sehr gut zu den dunklen Machenschaften und Monstern passt. Ganz viel Gefühl, Drama und ein Happy End.

Von der Autorin habe ich bis jetzt noch nichts gelesen und kannte von daher ihren Schreibstil nicht. Im Nachhinein kann ich nur sagen, dass sie einen sehr angenehmen, flüssigen und anschaulichen Schreibstil hat, der einen dazu animiert weiterzulesen und die Geschichte lebendig werden lässt.

„Zwischen Licht und Finsternis“ war für mich ein interessantes Buch, das allerdings ein paar Schwächen aufzeigt. Verschwundene Mädchen, ein magisches London und ein mysteriöser Fremder. Ich kann dieses Buch trotz meines Gemäckeres wirklich jedem empfehlen, der ein magisches London erleben will, dabei helfen möchte, verschwundene Mädchen zu finden, um dabei die Liebe seines Lebens zu treffen. Gerade zur stürmisches und dunklen Herbstzeit ist dieses Buch ein absoluter MUSS :)

Lg
Levenya
http://levenyasbuchzeit.blogspot.de/