Rezension

Halbe Sache

Das Jahr der Verschwörer - Ulrike Schweikert

Das Jahr der Verschwörer
von Ulrike Schweikert

Das seltsame Gefühl bleibt zurück, dass die Geschichte nicht ganz erzählt wurde.
Während besonders am Anfang viel über scheinbare Nebensächlichkeiten berichtet wird, zieht Ulrike Schweikert zum Ende hin das Tempo an und lässt so manches unter den Tisch fallen, beziehungsweise streift es nur am Rande. Das finde ich nicht so schön. Und ein anderes Ende hätte ich mir auch gewünscht.

Stilistisch hat mich einiges irritiert. Zuweilen erinnert mich ihre Sprache an die Erzählweise der Gebrüder Grimm, wirkt also altertümlich und ein wenig betulich. Bei der wörtlichen Rede ist der Stil dagegen oft sehr gestelzt, was nicht unbedingt mit den historischen Ausdrucksweisen zu tun hat. Jedenfalls bildet sich für mich da kein einheitliches Bild.

Natürlich ist ‚Das Jahr der Verschwörer’ ein interessantes Buch, das Einblicke in das Leben um 1450 gibt. Natürlich ist es an manchen Stellen auch spannend – aber das Gefühl bleibt, eine halbe Sache gelesen zu haben, stilistisch und inhaltlich. Und das finde ich schade.

Fazit?
Ein paar Seiten mehr hätten diesem Buch gut getan! Es bleibt das Gefühl von etwas Unfertigem.