Rezension

Haltet die Taschentücher bereit

Drei Schritte zu dir
von Rachael Lippincott Mikki Daughtry Tobias Iaconis

Bewertet mit 5 Sternen

Drei Schritte zu dir von Rachael Lippincott/Mikki Daughtry/Tobias Iaconis

erschienen bei dtv

 

Zum Inhalt

 

Stellas einzige Überlebenschance ist eine neue Lunge. Bis es soweit ist, muss sie sich von allem und jedem fernhalten, um ihr ohnehin schwaches Immunsystem nicht zu gefährden. Ohne Ausnahme.

Will ist ganz anders – er lässt sich nicht unterkriegen und ist bereit, auf volles Risiko zu gehen. Sobald er 18 ist, wird er dem Krankenhaus den Rücken kehren, um endlich mehr von der Welt zu sehen.

Vor allem aber ist Will jemand, von dem Stella sich fernhalten muss. Wenn er sie auch nur anpustet, könnte sie infiziert werden. Beide könnten sterben. Aber je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr fühlt sich der vorgeschriebene Sicherheitsabstand zwischen ihnen wie eine Strafe an. Wäre ein bisschen mehr Nähe wirklich so tödlich – vor allem, wenn sie verhindert, dass ihre Herzen brechen?

(Quelle: Verlag)

 

Zum Buch

 

Das Cover ist ein absoluter Traum! Die Farben, die Gestaltung und auf den ersten Seiten wird die Zeichnung zudem auch noch erklärt. Die Story wird im personalen Erzählstil geschildert, abwechselnd aus der Sicht von Stella und Will. Wenn ich es richtig verstanden habe, gab es zu dieser Geschichte erst das Drehbuch, bevor der Roman entstanden ist. Fand ich interessant und auch ungewöhnlich. Den Trailer zum Film solltet ihr euch unbedingt ansehen!

 

Beide Jugendliche leiden an Mukoviszidose, einer unheilbaren Lungenkrankheit. Will hat sich außerdem noch mit Burkholderia cepacia infiziert, was eine Chance auf eine neue Lunge unmöglich macht. Und auch die Infektionsgefahr für andere Erkrankte ist wesentlich schlimmer als sowieso schon …

Stella ist die Organisierte. Ein Mädchen, das ihre Medikamente nach Plan nimmt und dies sehr ernst nimmt. Sie will leben – für sich und gerade auch für ihre Eltern. Zeitweise fand ich sie schon übereifrig, aber ohne eine korrekte Medikamenteneinnahme ist die Chance auf Besserung ja eher ausgeschlossen.

Will ist ziemlich genervt von seiner Mutter, die ihn in jede Studie und neue Therapie reinzwängt. Er ist froh, wenn er endlich achtzehn Jahre alt ist und selbst bestimmen kann. Wills Mutter ist einfach überbesorgt und hat Angst, ihren Sohn zu verlieren, was ich absolut nachvollziehen kann. Will kann ich aber auch verstehen – es ist einfach für beide Seiten eine schreckliche Situation mit viel zu wenig Zeit miteinander.

Denn leider ist eins klar – Mukoviszidose-Erkrankte haben keine hohe Lebenserwartung. Selbst eine neue Lunge sorgt „nur“ für weitere fünf Jahre … Eine wirklich schreckliche Vorstellung, so machtlos zu sein.

Und dann gibt es noch Poe. Poe ist in den letzten zehn Jahren zu Stellas bestem Freund geworden. Sie sind oft zur selben Zeit im Krankenhaus und haben daher eine ganz besondere Beziehung zueinander.

Alle drei Jugendlichen haben zwar dieselbe fiese Krankheit, stammen aber aus verschiedenen Verhältnissen und sind vom Charakter her ganz unterschiedlich. Gefiel mir sehr gut.

 

Es war leicht, mich gegen die Behandlung zu wehren und mich auf die Zeit zu konzentrieren, die mir noch bleibt. Einfach nicht mehr weiterzukämpfen, nur, um noch ein paar Sekunden herauszuschinden. Aber Stella und Poe haben dafür gesorgt, dass ich plötzlich jede zusätzliche Sekunde möchte, die ich kriegen kann.

Und das macht mir größere Angst als irgendwas zuvor.

Seite 144

 

Die beiden Drehbuchautoren und die Romanautorin haben mich mit dieser Geschichte zum Weinen gebracht. Wo erst nur ein Taschentuch reichte, mussten zum Ende hin schon mehrere herhalten. Warum, wieso und weshalb kann ich euch an dieser Stelle natürlich nicht im Detail verraten. Aber obwohl die Story relativ ruhig angelegt ist und gar nicht so wahnsinnig viel passiert, hat sie mich mitgerissen. Die Dramatik kommt vielleicht etwas zu kurz, aber mir hat das Buch so gefallen wie es ist. Ich habe mitgelitten und bin mit dem Ende zufrieden. Für mich war dies sehr stimmig. Was ich leider von einigen Satzkonstellationen nicht sagen kann. Einige Sätze wirkten hölzern, irgendwie nicht ganz rund hinsichtlich der Satzstellung. Ob das der Übersetzung geschuldet ist, kann ich nicht sagen. In dieser Geschichte geht es um Angst, Kampf und den Wettlauf mit der Zeit. Ich habe mich noch nie mit Mukoviszidose beschäftigt und wusste nicht, dass sie quasi unheilbar ist. Die Medizin ist heutzutage so weit, aber alle Krankheiten können dann doch noch nicht besiegt werden … Eine berührende Geschichte, die sicherlich auch als Film überzeugen kann.

 

 

Zum Autor

 

Rachael Lippincott wurde in Philadelphia geboren und wuchs in Pennsylvania auf. Sie absolvierte einen BA Studiengang in English Writing an der University of Pittsburgh. Zurzeit lebt sie in Pittsburgh, Pennsylvania, wo sie ihre Zeit zwischen dem Schreiben und dem Betrieb eines Foodtrucks aufsplittet.

 

Mikki Daughtry stammt aus Atlanta, Georgia. Sie hat einen Abschluss in Theaterwissenschaften von der Brenau University. Mikki Daughtry lebt in Los Angeles, wo sie als Drehbuchautorin arbeitet.

 

Tobias Iaconis wurde in Deutschland als Sohn eines Amerikaners und einer Deutschen geboren. Er studierte Englische Literatur am Haverford College in Philadelphia und arbeitet nun als Drehbuchautor in Los Angeles, wo er mit seiner Familie lebt.

 

 

WERBUNG
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ab 14 Jahren

304 Seiten

übersetzt von Nina Frey

ISBN 978-3-423-76252-6

Preis: 16,95 Euro

erschienen bei https://www.dtv.de/

Leseprobe https://www.dtv.de/buch/rachael-lippincott-mikki-daughtry-tobias-iaconis...

Trailer https://www.youtube.com/watch?v=qj4CQXMKIZ4

 

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!