Rezension

Hamburger Franzosenzeit

Im Feuer der Freiheit - Bele Freudenberg

Im Feuer der Freiheit
von Bele Freudenberg

Bewertet mit 4 Sternen

Bele Freudenberg schafft es in ihrem ersten historischen Roman "Im Feuer der Freiheit" eine Liebesgeschichte und einen historischen Inhalt gleichwertig zu vermitteln. Das ist geschickt gemacht. Der Roman ist gut lesbar und besitzt mit der jungen Fanny Breedenbek  eine lebhafte Hauptfigur, die in Hamburg 1813 die Zeit der napoleonischen Kriege miterlebt. Eine Zeit der Unsicherheit, die schließlich die Besetzung durch die Franzosen zeigt.Aus heutiger Zeit sehr interessant. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Rolle der Frau in dieser Zeit. Fanny klagt nicht zu Unrecht, dass sie als junge Frau nicht aktiv werden kann. Zum einen stehen ihr Informationen oder Möglichkeiten kaum zur Verfügung, andererseits wird ihr Einsatz auch nicht gewünscht. Man kann ihren Zorn gut verstehen. Als junge Dame aus gutem Haus ist sie nach Tod ihres Onkels Mündel von Georg von Alvesloh, in dessen Vergangenheit es in Geheimnis gibt. Die Liebesgeschichte zwischen Fanny und Alvesloh gestaltet sich mit den üblichen Versatzstücken, aber doch recht unkitschig, glaubwüridg und mit viel Wortwitz.
Es gibt auch noch ein paar Nebenfiguren, die mit viel sympathie geschildert werden, zum Beispiel der Straßenjunge Jakob, Fannys leichtsinnige Freundin Caro, Miss Tibby und Johann.   
Bele Freudenberg ist eine gute Neuentdeckung im Genre des historischen Roman.