Rezension

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Handlung leider sehr vorhersehbar

Das italienische Mädchen - Lucinda Riley

Das italienische Mädchen
von Lucinda Riley

Bewertet mit 2.5 Sternen

Das italienische Mädchen ist die überarbeitete Fassung eines Romans von Lucinda Riley, der bereits vor einigen Jahren unter dem Titel „Aria“ erschienen ist.

Die Autorin schreibt in ihrem Vorwort selbst, dass sie zum Zeitpunkt der Entstehung noch ziemlich jung und unerfahren gewesen sei.

Und obwohl ich finde, dass sich ihr Schreibstil wunderbar flüssig lesen lässt, merkt man der Geschichte diese Unerfahrenheit an. Jedenfalls empfand ich den Verlauf als sehr vorhersehbar und die Story im Allgemeinen sehr klischeehaft.

Da ist zum einen die junge Rosanna Menici, die sich in einen deutlich älteren Mann verliebt und dabei blind für die Belange ihrer Mitmenschen wird. Roberto, dem diese Liebe gilt, ist bei dem weiblichen Geschlecht sehr beliebt und diese Beliebtheit nutzt er auch weidlich aus. Wem er damit möglicherweise vor den Kopf stößt, ist ihm dabei einerlei, solange er nur seinen Spaß hat. Deshalb findet er auch nichts dabei, dass er sich eine Geliebte nimmt, während er mit Rosanna zusammen ist. Ja, er erwartet von Rosanna sogar, dass sie seine „Eskapaden toleriere“. Gleichzeitig ist er aber grundlos eifersüchtig und gönnt seiner Ehefrau keine eigenen Freunde. Zwar scheint er sich im Laufe der Handlung zu ändern, doch mir kam diese Wandlung zu rasch und abrupt, als dass ich sie ihm abgenommen oder für dauerhaft gehalten hätte.

Donnatella Bianci ist der Typ reiche Frau, die glaubt, aufgrund ihres Geldes – oder besser das ihres Mannes – stünde ihr alles zu, was sie nur wolle und andere dabei zu übervorteilen, macht ihr keinerlei schlechtes Gewissen.

Und so reihen sich verschiedene Figuren aneinander, die eine bestimmte, typische Rolle einnehmen und daher für den Leser sehr berechenbar sind.

Am besten gefallen hat mir da noch Rosannas Bruder Luca, der zwar auch nicht immer alles richtig macht, aber doch immer das Wohl deren im Augen hat, die er liebt.

Einzig Rosannas letztliche Entscheidung, sich von ihrem Ehemann zu trennen und damit diese zerstörerische Beziehung zu beenden, hatte ich nicht erwartet und war am Ende das Highlight der ganzen Geschichte.

Alles in Allem ist Das italienische Mädchen ein sehr seichter Roman, der sich zwar gut lesen lässt, den man aber nicht wirklich gelesen haben muss.