Rezension

Handlung und Spannung fehlten

Salt & Storm. Für ewige Zeiten - Kendall Kulper

Salt & Storm. Für ewige Zeiten
von Kendall Kulper

Meine Meinung

Der Klappentext, die Leseprobe und die Blogger-Aktion vom Fischer Sauerländer Verlag hatten mich überzeugt, leider konnte das Buch irgendwie dann nicht mehr mithalten. Was mich überraschte war, dass es eigentlich ein historischer Roman war, was man nur so beiläufig erfährt. Mir macht das nichts aus, im Gegenteil, ich finde das super. Allerdings dürfte das einigen Lesern nicht gefallen, wobei man es eigentlich nicht so merkt, dass das Buch vor ca. 150 Jahren spielt.
Dieses Buch vereint Elemente aus Liebes-, Jugend- und Fantasyromanen und hat nur einen Hauch von Historie. Ungewöhnliche Mischung, die mir aber gefallen hat.

Auch die Charaktere haben mir gefallen. Die starke Avery Roe, die unbedingt die Nachfolge ihrer Großmutter antreten möchte und somit die neue Hexe von Prince Island werden würde, ist eine typische Protagonistin für ein Jugendbuch. Ich finde es bewundernswert wie sie trotz aller Rückschläge weiterhin versucht den Fluch ihrer Mutter zu brechen. Dabei hilft ihr Tane, den ich lange Zeit nicht einschätzen konnte. Er war für mich irgendwie nicht wirklich greifbar. Averys Mutter scheint “der Drachen” der Geschichte zu sein, wobei ich sie verstehen konnte. Ja, auf den ersten Blick scheint sie einfach nur böse zu sein, aber ich habe immer gehofft, dass sie gute Gründe für ihr Handeln hat.

Die Geschichte wird aus Averys Sicht erzählt und gerade am Anfang gibt es einige Sprünge in die Vergangenheit. So wurde man immer wieder aus der eigentlichen Geschichte rausgerissen und der Lesefluss hat, zumindest bei mir, darunter gelitten. Mir kam das teilweise wie eine Aufzählung vergangener Ereignisse vor. “Und einmal…”, “und einmal…” “und damals passierte…”. Vielleicht wäre hier ein anderer Aufbau besser gewesen, als diese ständigen Rückblenden.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, gerade da sie mehrere Dinge unter einen Hut gebracht hat. Sie hat Elemente aus einem historischen Roman und einem Fantasyroman (Hexenkult) miteinander verbunden und das Ganze für Jugendliche geschrieben.

Aber wo war die Handlung? Durch diese ständigen Rückblenden ging es mit der eigentlichen Geschichte nicht weiter und letztendlich könnte man in wenigen Sätzen zusammenfassen was in dem Buch passiert. Die Geschichte dreht sich im Kreis (die Autorin verliert sich in den Beschreibungen, immer gleichen Konflikten und Rückblenden), der Spannungsbogen wird sehr flach gehalten und erst zum Ende hin wird es spannend. Tja, und da wird der Leser etwas ratlos zurückgelassen. Zumindest ging es mir so. Es gab zwar keinen Cliff-Hanger, aber das Ende kam so plötzlich und irgendwie fehlte etwas. Sollte es noch einen Folgeband geben, dann würde ich das verstehen. Als Einzelband finde ich das Ende etwas unbefriedigend.

Das Cover finde ich wunderschön, obwohl das eigentlich nicht meine Farben sind! Ganz großes Kompliment an den Verlag!

Wie dieser “Hexenkult” und der Fluch und überhaupt diese Ära der Roe Frauen zusammenhängt, fand ich zwar sehr interessant und von der Idee her wirklich gut, aber auch hier war die Umsetzung nicht gelungen. Was genau ich hier meine, möchte ich lieber offen lassen um nicht zu spoilern.

Fazit

Guter Schreibstil, interessante Mischung verschiedener Genre, gute Grundidee, aber Handlung und Spannung fehlten. Schade, ich hatte hier mehr erwartet.