Rezension

Handlungsorientiert

Es geht auch ohne Plastik - Sylvia Schaab

Es geht auch ohne Plastik
von Sylvia Schaab

Bewertet mit 3 Sternen

Allgemeines:

Es geht auch ohne Plastik – Die 30-Tage-Challenge für die ganze Familie! ist am 20.05.2019 bei Goldmann erschienen. Das Taschenbuch hat 288 Seiten und ist auf normalem Papier gedruckt. Autorin Sylvia Schaab lebt in Augsburg und beschäftigt sich seit langem mit Themen der Nachhaltigkeit. Sie lebt seit mehr als drei Jahren nahezu plastikfrei. Ihr Anliegen ist es, mehr Nachhaltigkeit in unserem Leben unterzubringen. Dieses Anliegen verfolgt sie als Autorin und Journalistin auf unterschiedlichen Wegen.

Inhalt:

„Plastik – nein danke!

Mikroplastik im Essen, Weichmacher in Babyflaschen, gigantische Plastikstrudel im Meer, Schadstoffe in unserem Blut: Die negativen Auswirkungen von Kunststoffen sind in aller Munde. Trotzdem findet sich Plastik überall. Gerade im Supermarkt kommt scheinbar kaum ein Produkt ohne Plastikverpackung aus.

Ein Leben ohne Plastik: Geht das überhaupt? Dieser Frage begegnet die Journalistin und Bloggerin Sylvia Schaab häufig, wenn sie erzählt, dass sie mit ihrer fünfköpfigen Familie weitgehend verpackungsfrei lebt. Ihre Erfahrungen vermittelt sie in diesem Buch. Sie zeigt, wie auch Familien innerhalb von 30 Tagen die Weichen für ein nachhaltigeres Leben ohne Plastik stellen können und stellt alternative Konsummöglichkeiten wie Upcycling, Reparieren, Kreislaufwirtschaft oder Cradle-to-Cradle-Produkte vor. Mit vielen wertvollen Tipps und Adressen.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Wir schwimmen momentan auf einer Welle, die vermutlich viel Gutes bewirken und sich verselbstständigen kann, wenn alle mitmachen. Eine Welle, die es unseren Meeren und unserer Umwelt ermöglicht, aufzuatmen und weniger von dem aufzunehmen, das sie gar nicht gebrauchen kann: Plastik. Neben diversen Romanen über dieses Thema erscheinen zur Zeit auch viele Ratgeber, die den Menschen Hinweise und Tipps für ein plastikfreieres Leben geben möchten. Vor kurzem habe ich euch bereits Charlotte Schülers #Einfach plastikfrei leben vorgestellt (hier verlinkt). Da ich ein Freud der Vergleiche bin, habe ich mir auch Es geht auch ohne Plastik genauer für euch und mich angeschaut.

Im Vergleich ist bereits nach wenigen Seiten auffallend, dass das vorliegende Buch noch stärker das Ziel verfolgt, den Verbraucher zu informieren. Geschah das bei Schüler sehr persönlich, bekam ich bei Schaab schnell den Eindruck, ihr als Leserin nicht so nah zu sein. Im Vorfeld freute ich mich besonders auf die 30-Tage-Challenge, die sogar auf dem Cover angepriesen und in Werbeanzeigen des Buches häufig besonders beworben wird. Meine Leseerwartung war also recht simpel: Die 30-Tage-Challenge war in meinem Kopf und als erfahrene Konsumentin, die bereits auf vieles verzichtet und viele alternative Produkte verwendet, war ich vor allem auf diese Challenge fixiert. Aus diesem Grund war ich dann doch recht enttäuscht, als ich mich in den Ratgeber vertiefte. Die Challenge nimmt einen Bruchteil des Buches ein. Für unerfahrene Verbraucher ist das vermutlich optimal. Sie brauchen alles, was im Vorfeld theoretisch für sie erklärt und detailliert erläutert wird. Für mich waren die Informationen nicht neu und auch nicht attraktiv gestaltet. Bei einem so informativen Buch hilft es dem Leser, der viele neue Informationen lernt, enorm, wenn die Texte ansprechend gestaltet, von Grafiken und Bildern unterbrochen werden. Sachtexte können so einfacher verstanden und besser abgespeichert werden. Das wäre durchaus möglich gewesen, bei der Gestaltung wurde jedoch darauf verzichtet. Besser gefallen hat mir also auch die Gestaltung bei Charlotte Schüler.

Nichtsdestotrotz hat mir die 30-Tage-Challenge gut gefallen. Ich habe sie noch nicht durchgeführt, empfinde sie jedoch bereits beim Lesen als sehr gewinnbringend. Sie beginnt klein und endet in einer großen Reduzierung des alltäglichen Plastikmülls. Sie führt dem Leser konkret und bewusst vor Augen, durch welche Aktionen er was erreichen kann. Diese Aktionen müssen nicht groß sein. Beispielsweise geht es auch darum, einmal das Lieblingsessen plastikfrei zu kochen. Das habe ich bereits umgesetzt, es war  einfach und warum sollte ich das nicht wieder tun? Solche kleinen Dinge, die direkt in der Lebenswelt der Verbraucher ansetzen, motivieren sie, wirklich etwas zu verändern. Allein für diese Liste hat sich das Buch für mich gelohnt.

Fazit:

Ein Ratgeber, der sehr viele theoretische Informationen über das plastikfreiere Leben gibt. Die 30-Tage-Challenge nimmt weniger Raum ein als gedacht, ist aber sehr handlungsorientiert und einfach umzusetzen. Plastikfreier zu leben erfordert immer Arbeit, sollte aber für jeden von uns ein erstrebenswertes Ziel sein.