Rezension

Harry Hole am Scheideweg

Messer - Jo Nesbø

Messer
von Jo Nesbø

Bewertet mit 4 Sternen

Harry Hole ist an seinem Tiefpunkt angekommen: Er ist seinen Job los, der Alkohol hat ihn erneut fest im Griff, während seine Frau Rakel ihn vor die Tür setzt. In diesen Tagen treibt ein äußerst perfider Vergewaltiger sein Unwesen - es ist der Täter, der in der Vergangenheit bereits durch Harrys Ermittlungen eine Haftstrafe verbüßt hat.

Doch damit ist der Alptraum für Harry noch nicht schlimm genug.
Was dann geschieht, setzt dem Ganzen die Krone auf und für Harry geht es um alles.

"Messer" ist Harry Holes 12. Fall - und Gott mich Harrys erster. Teilweise wird auf Geschehnisse aus früheren Fällen von Harry hingewiesen, was mir persönlich ausreicht, um bei diesem aktuellen Fall durchzublicken. Ob man während dieses "Messer"-Falls dann tieferen Einblick erlangt, wenn man die elf früheren Fälle im Gedächtnis hat, kann ich daher nicht beurteilen.

Die Figur des nicht vollkommenen Protagonisten finde ich stets interessant, und da geht es mir hier mit Harry Hole auch nicht anders.

Positiv fällt auf, dass die ein oder andere Wendung eingebaut wird, sodass man bis zum Ende der 575 Seiten immer wieder überrascht wird. Jedoch muss ich auch anführen, dass sich hier und da ein paar Längen eingeschlichen haben.

Insgesamt ist dies ein sehr guter skandinavischer Krimi, der lediglich wegen der Längen ein bisschen Federn lassen muss.