Rezension

Harry Potter Band 5

Harry Potter 5 und der Orden des Phönix - Joanne K. Rowling

Harry Potter 5 und der Orden des Phönix
von Joanne K. Rowling

Am Ende des vierten Bandes ist Voldemort wieder zurück und hat seine Todesser zu sich befohlen. Harry befindet sich während den Sommerferien bei seinen Verwandten und ist nervös und angespannt: Was wird geschehen? Die Wartezeit lähmt ihn und er ist wütend, weil Dumbledore und seine Anhänger offensichtlich einiges unternehmen, ohne dass Harry eingeweiht wird. 

Zurück in der Schule: Wieder ein neuer Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, diesmal eine Frau, eigens von Minister Fudge geschickt. Ihr Name ist (wie so oft bei Rowling) Programm: Dolores, Schmerzen, heißt sie, und das gibt einen guten Vorgeschmack auf das nun folgende Schuljahr. Details sollen nicht verraten werden, nur so viel: Wie in jedem der Bände gilt es eine große Gefahr zu bestehen, und für Spannung ist gesorgt. Den nötigen Humor bringen vor allem Fred und George ein, die mit ihren Erfindungen einigen Wirbel auslösen. So bringt auch dieser Band sowohl Spannung als auch lustige Unterhaltung. Und wieder gibt es viele Verweise auf frühere und folgende Bände; die story ist hervorragend dicht konstruiert.

Positiv finde ich auch, dass der Inhalt des Buches dem wachsenden Alter der Protagonisten angepasst ist. Schon der letzte Band brachte Tote, und auch hier geht es nicht ohne ein Opfer ab. Harry ist nun fünfzehn, und er ist verliebt, doch gleichzeitig überaus unsicher, wie er sich verhalten soll. Hermines Erklärungen, wie Mädchen ticken, sind für ihn überraschend. Auch sonst hat ihn die Pubertät schwer erwischt: Er ist äußerst übellaunig, und das hängt nicht nur mit Lord Voldemort zusammen. Oft genug will er am liebsten allein sein, er fühlt sich selbst von seinen Freunden häufig missverstanden, und dennoch irritiert ihn, dass Dumbledore ihm scheinbar keine Aufmerksamkeit schenkt. Dieser Gemütszustand lässt das Buch ziemlich düster und unstet wirken. Doch gerade das ist lebensecht: Fünfzehnjährige sind nun mal oft sehr widersprüchliche Persönlichkeiten. Und so kann dieser längste Band der Reihe sich zwischendurch ganz schön lang anfühlen.

Ansonsten habe ich das Buch wieder genossen: Es gibt spannende Szenen und der Leser kommt der Auflösung des Rätsels, warum Voldemort Harry als Baby töten wollte, näher. Der Humor ist wieder sehr vielseitig: Von Slapstick-Szenen mit Fred und George über witzige Charakterschilderungen bis hin zu Sprachwitz wie z. B. bei Namen ist alles vertreten. Rowling hat es drauf!