Rezension

Harte Kost

Wir sind die Macht - Roberta Leymah Gbowee, Carol Mithers

Wir sind die Macht
von Leymah R. Gbowee

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:
Erfolgreicher weiblicher Widerstand: Lieberias Frauen versammelten sich auf den Marktplätzen zum Gebet und schreckten auch vor militanteren Formen zivilen Ungehorsams nicht zurück, um den Diktator Charles Taylor aus dem Amt zu treiben. Dieses sehr persönliche Buch berichtet aber auch von den Kämpfen einer alleinerziehenden Mutter zwischen Familie und Beruf. Gbowee macht Frauen Mut, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, und zeigt, dass es möglich ist, die Geschichte zu verändern.

Meine Meinung:
Also erst einmal muss ich gestehen, dass ich das Buch sehr anstrengend fand.
Es kommen andauernd Abkürzungen von Organisationen vor und ich konnte mir die Namen nicht merken. MARWOPNET, THRP, WANEP, WIPNET, WIPSEN... zum Glück gibt es hinten im Buch ein Verzeichnis der Abkürzungen.
Dieses Buch war aber auch sehr bewegend.

Auf der einen Seite bringe ich der Autorin und Friedensnobelpreisträgerin Leyhma Gbowee einen riesen Respekt entgegen für das, was sie während des Krieges und danach geleistet hat.
Sie hat sich nicht nur für die Frauen und Kinder eingesetzt, nicht nur für ihr Land. Sie setzt sich für Gerechtigkeit ein. Mit ihrer Arbeit hat sie den Frauen wieder gezeigt was leben heißt und hat sie dazu gebracht für sich und ihr Leben zu Kämpfen. Gemeinschaftlich waren sie stark, mussten es sein. Mit ihrer Arbeit hat sie viel bewegt und viel erreicht.

Auf der anderen Seite ist sie Mutter, Ehefrau, Geliebte, Alkoholikerin.
Von ihrem Mann misshandelt, ausgebeutet und auf der Flucht kümmert sie sich erst um ihre Kinder. Später steht ihre Arbeit über allem. Geneva, ihre Schwester zieht die Kinder auf. Sie selbst weiss nichts von ihnen. Obwohl sie lange mit Tunde zusammen war und er sie immer finanziell unterstützt hat, hat ihr das nicht gereicht. Sie wollte etwas erreichen im Leben und hat ihre Familie dadurch vernachlässigt. Über den Kummer, den Stress usw. fing sie an zu trinken.

Es ist schwer hier ein Richtig, oder Falsch zu erwägen.
Die einen denken vielleicht das das Wohl aller, der Frieden über dem Glück der eigenen Familie steht.
Da ich selbst vor etwas über drei Monaten Mutter geworden bin, kann ich dem nicht, bzw. nur bedingt zustimmen. Für mich steht meine Familie an oberster Stelle und ich denke, dass ich selbst für Weltfrieden niemals dieses Opfer bringen könnte und würde.