Rezension

Harte Schalen, weiche Kerne

Sinner City - Kate Dark

Sinner City
von Kate Dark

Bewertet mit 4 Sternen

„Sinner City“ von Kate Dark ist der Auftakt einer Reihe, die schon sehr vielversprechend begonnen hat. In diesem Band lernt man die Gang der Sinners erstmals kennen und erfährt ziemlich genau, wie es dort vor sich geht. Dabei merkt man auch ganz deutlich, dass die meisten Frauen für die Männer nur Mittel zum Zweck sind, sei es für die Arbeiten in deren Clubs oder fürs Bett.

Wer ein zartes Gemüt hat, sollte von dem Buch vielleicht eher die Finger lassen, da einige Frauen doch recht herablassend behandelt werden und es auch durchaus immer wieder zu Sexszenen kommt, gerade auch zu einigen Orgien. In dem Leben der Sinners ist eben alles recht verrucht und auch nicht immer legal. In diese Welt stolpert Abby, als sie, aufgrund der Bitte ihres Vaters, Schutz beim Anführer der Sinners sucht. Savior gewährt ihr diesen, allerdings zu seinen Bedingungen und dabei geraten die beiden immer wieder aneinander, auch auf die leidenschaftliche Art und Weise.

Mir gefällt vor allem die Truppe rund um Savior. Der Anführer hat wirklich einige interessante Charaktere um sich geschart, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber gerade der Satz „Harte Schale, weicher Kern“ trifft hier bei den meisten Herren zu und das gefällt mir wirklich gut. Vor allem Cutter hat mir unglaublich gut gefallen. Natürlich dürfen auch Hasscharaktere nicht fehlen, immerhin gehören diese zu so einem Genre einfach dazu und der Autorin gelingt es wirklich spielend, sich in Charaktere zu verlieben oder eine absolute Antipathie zu entwickeln. Auch Abby und Savior bekommen immer mal wieder Sympathiepunkte, auch wenn Savior mich ab und an hat den Kopf schütteln lassen. Aber für diesen steht an erster Stelle eben immer sein Clan und das merkt man. Und Abby ist anfangs ein wenig verloren in ihrer neuen Umgebung, schafft es aber relativ schnell, Anschluss zu finden. Allgemein ist Abby ein recht starker Charakter, was sie auch sein muss, wenn sie mit jemanden wie Savior mithalten will.

Mir hat das Buch im Gesamten echt gut gefallen, aber das Ende fand ich nicht so gelungen, da viel zu viel nicht erklärt beziehungsweise aufgegriffen wurde. Mir ist bewusst, dass es einen zweiten Teil über die beiden geben wird, aber in der Situation hätten einige Dinge einfach angesprochen werden müssen. Leider kann ich darauf nicht genauer eingehen, ohne zu spoilern. Aber Erklärungen fehlen einfach. Außerdem gab es im Buch auch einen Moment, wo sich Abby denkt, dass das einfach nicht ihre Welt ist und sie das alles nicht kann und will und zwei Sätze weiter freut sie sich und plant ihre Zukunft mit Savior. Das fand ich dann doch etwas komisch.

Alles in allem gebe ich dem Buch aber vier Sterne, weil ich mich gut unterhalten gefühlt habe und bis auf das Ende eben auch sehr zufrieden war, auch wenn es für mich keine wirklichen Überraschungen gegeben hat.