Rezension

Harter Horrorstoff, sehr gut erzählt

Todesgeil - Bryan Smith

Todesgeil
von Bryan Smith

Bewertet mit 4.5 Sternen

Klappentext:

Als Rob seinen Wagen volltankt, taucht dieses sexy Gothicgirl auf und hält ihm eine Knarre an den Kopf. Sie braucht einen Chauffeur, denn sie verfolgt vier Jugendliche, die über sie gelacht haben. Offenbar will sie die abknallen.

Rob kann es nicht fassen. Doch noch weniger versteht er sich selbst: Er will bei ihr bleiben, er will Sex mit ihr, er will ihr beim Morden helfen. Denn es tut gut, endlich seine Wut und Lust zu befriedigen …

Neben Rob und dem Gothicgirl Roxie liefert Smith uns noch weitere Handlungsstränge.
Da haben wir einmal die Gruppe junger Leutchen, auf die Roxy es abgesehen hat und außerdem Julie, die in die Fänge eines Psychopaten (Zeb) gerät und mit diesem so Einiges erlebt. Was das genau ist, werde ich hier auf keinen Fall verraten, denn das wäre zu schade. 
Nur so viel: An Einfallsreichtum mangelte es Bryan Smith auch in diesem Roman keineswegs.

Nach einem etwas schwächeren “Seelenfresser” liefert Smith uns dieses Mal wieder eine rasante Achterbahnfahrt voller Gausamkeit und Perversion. Dabei haben wir es nicht mit oberflächlichen Charakteren zu tun. Smith geht bis tief in die Psyche eines jeden Protagonisten und zeichnet so für jeden Einzelnen von ihnen ein gründliches Portrait. 
Als besonders gut gelungen empfinde ich den Charakter des psychotischen Zeb, an dessen Gedanken Smith uns hin und wieder teilhaben lässt.
In “Todesgeil” erfahren wir eine Menge über die Abgründe der menschlichen Seele und die Möglichkeiten, die sich einem in Momenten größter Anspannung eröffnen. Wie sehr sich ein Mensch verändern kann und was er insgeheim zu tun bereit ist, wird in diesem Roman eindrucksvoll erzählt. Der Leser erlebt intensiv die Veränderungen einzelner Menschen im Verlauf der Geschichte und kann oft nicht glauben, wozu diese fähig sein können. Angefangen bei Rob, der komplett unter Roxie’s Einfluss steht, bis hin zur anfangs noch ganz harmlosen Julie, bleibt in diesem Roman kein Shirt mehr ohne Blutflecken.
Lediglich den Charakter der Roxie empfand ich als leicht übertrieben. An manchen Stellen hätte ich Rob am liebsten angeschrien: Hau der Kuh eine rein, und mach Dich endlich vom Acker!!! Aber das ist sicherlich Geschmacksache [;-)]

Zwischendurch gibt es immer wieder Ausschnitte aus Online-Tagebucheinträgen eines innerlich zerrissenen weiblichen Teenagers, die von anderen Usern kommentiert wurden. Im weiteren Verlauf der Story erfährt man dann auch, um wen es sich dabei handelt. Diese Ausschnitte gönnen einem ab und zu eine kleine Ruhepause, bevor es knallhart mit Gewalt und Sex weitergeht. “Todesgeil” ist zugleich tiefgründig und unterhaltsam und somit eine gelungene Mischung.

Für mich persönlich war “Todesgeil” mal wieder ein Highlight, das mir die Abendstunden versüßt hat. Es war actionreich, spannend und genial abartig.
Dafür gibt es von mir definitiv eine Leseempfehlung.

Fazit:

Bryan Smith packt den Leser bei den Haaren und schleift ihn ohne Gnade durch das Geschehen, ohne auch nur einmal den Griff zu lockern.
Ganz klar mein Fall…klasse!