Rezension

Harzkrimi mit sympathischem Ermittler

Rabenfraß - Biggi Rist, Liliane Skalecki

Rabenfraß
von Biggi Rist Liliane Skalecki

"Rabenfraß" ist der vierte Teil einer Reihe um den Kriminalhauptkommissar Hölzle. Die Bände lassen sich unabhängig voneinander lesen. Die beiden Autorinnen erzählen spannend und sehr detailliert. Für ihre Recherchen haben sich die beiden Damen sehr viel Zeit genommen. 

Nach der Trennung von seiner Freundin braucht der sympathische Hölzle unbedingt eine Auszeit und hat sich für einen ruhigen Wanderurlaub im Harz entschieden. Er führt uns zu interessanten Sehenswürdigkeiten, beleuchtet die kulinarische Seite des Harzes, kommt mit den Stammtischbrüdern aus seiner Pension ins Gespräch und stolpert schon an seinem ersten Urlaubstag über eine Leiche.

Das Opfer wurde enthauptet, was Hölzle an eine Hinrichtung erinnert. Ein Verdächtiger ist sofort gefunden, der Ehemann der Frau soll die Tat begangen haben. Bei seinen Ausflügen stößt er auf einige alte Fälle, bei denen die Getöteten auf ungewöhnliche Weise ums Leben gekommen sind. Da ist seine Neugier natürlich geweckt und er erkennt Zusammenhänge, die keinem der Ermittler bisher aufgefallen sind. Denn die alten Fälle wurden als Unfall oder als Selbstmord zu den Akten gelegt. Bei manchen einem der Fälle wurde vielleicht sogar ein falscher Täter ermittelt. Durch Hölzles Ermittlungen wird natürlich auch der Täter auf ihn aufmerksam und er gerät in große Gefahr.

Ein Handlungsstrang dreht sich rund um Hölzle, der ab und an auch "Schwäbisch" denkt, denn der ein oder andere Satz ist in Schwäbischer Sprache, für Nichtschwaben aber sicher gut verständlich. Ein weiterer Erzählstrang handelt vom jeweiligen Opfer. Wir erfahren, wie es zum Tod des Opfers kam.

Vor diesen Kapiteln sind kleinere Abschnitte aus dem Tagebuch eines Henkers zu lesen. Diese Abschnitte stammen wohl aus einem Originaltagebuch eines Henkers aus dem Mittelalter, was dem Krimi zusätzlich etwas gruselige Spannung verleiht.

Zum Ende hin kann der Leser raten, wer denn nun der Täter ist. 
 
4/5 Sterne für diesen schaurig schönen Krimi mit viel Lokalkolorit und einem sympathischen Ermittler.