Rezension

Hat das berühmte "Gschmäckle"

Der Blutkünstler -

Der Blutkünstler
von Chris Meyer

Bewertet mit 2 Sternen

Tom Bachmann ist der Seelenleser, war beim FBI und hat Serienmörder gejagt. Nun ist er in Deutschland und das BKA ist auf seine Hilfe angewiesen. Ein Frauenmörder treibt sein Unwesen und die Frequenz seiner Taten wird immer höher. Der Blutkünstler kennt keine Gnade und ist auf seine ganz spezielle Art der Kunst fixiert…
Der Plot als solcher macht einen guten Eindruck und auch der Start hat es in sich. Ich will gar nicht so viel verraten, aber es gibt einen Strang in der Vergangenheit, der schon nicht ohne ist und in der Gegenwart wird es sogar noch extremer. Schnell war ich in der Geschichte drin, doch immer wieder wurde ich bei Charakter Tom etwas stutzig und es dauerte nicht lange, bis ich mir sicher war.
Tom Bachmann hat deutliche sowohl Parallelen zu Chris Carters Robert Hunter und Ethan Cross Figur Ackerman jr. – allein, dem deutschen Pendant fehlt der Charme, den die amerikanischen Vorbilder haben. Tom ist keine Kopie im ganz engen Sinne, in Teilen ist er auch ganz anders und benimmt sich vor allem nicht, wie es ein Ackerman tun würde, jedoch sind Parallelen da, ein grausamer Vater, Pflegefamilien, Schlaflosigkeit, Probleme mit Beziehungen, etc.
An sich hat die Geschichte Potenzial (auch wenn das Rad hier nicht neu erfunden wurde, um es mal so zu umschreiben) und der Schreibstil gefiel mir schon irgendwie recht gut, aber die Anleihen waren mir zu offensichtlich und ich bin wirklich unsicher, ob ich die Reihe fortsetzen werde. Da muss der Plot schon extrem überzeugen, damit ich dem Autor noch eine Chance gebe. Ohne Chris Carter und Ethan Cross zu kennen, wäre ich eher angetan, so bleibt ein „Gschmäckle“. Ein Geschmäckle haben auch der eine oder andere Schnitzer in Sachen Logik und Klischeehaftigkeit hinterlassen und das Ende war für erfahrene Thrillerleser auch keine echte Überraschung. Zartbesaiteten rate ich aber in jedem Fall von dem Buch entschieden ab, denn es ist, wie der Titel auch schon suggeriert, extrem blutig, brutal und teilweise extrem detailreich – ergo nichts für schwache Nerven.