Rezension

Hat das Potential zu mehr

Scherbenfrau (Thriller) - Olaf Büttner

Scherbenfrau (Thriller)
von Olaf Büttner

Bewertet mit 3.5 Sternen

Emily Hansen ist begeistert von der neuen Freundin ihres Vaters, die sie über eine Datingplattform gefunden hat. Doch bald kommt Vera Fortmann ihr seltsam vor. Schon nach wenigen Wochen will sie einziehen, heiraten, Kinder kriegen. Ihren Vater scheint das in seiner Verliebtheit nicht aufzufallen. Und Vera versucht alles um ihre Ideen von einer perfekten Familie umzusetzen – auch mit Gewalt…

Die Geschichte wird aus Sicht der siebzehnjährigen Emily erzählt. Daher kommt auch der Schreibstil recht einfach rüber. Die Spannung baut sich langsam auf und hält sich bis zum Schluss, ohne mich aber zu berühren. Mir fehlt der Nervenkitzel, der Überraschungsmoment. Vielleicht wäre es noch spannender geworden, wenn ich auch die Sicht in Veras Gedanken gehabt hätte.

Die Charaktere sind alle recht einfach gestrickt, aber gut vorstellbar. Emily agiert in meinen Augen oft unbedacht und naiv. Ihre Freundin Lena dagegen ist schon sehr abgeklärt. Vera hat mich mit ihrer Maskenhaftigkeit überzeugt. Sie switscht von einer Frau, die mit allen Mitteln überzeugen und perfekt sein will, zurück zu dem kleinen Mädchen, dem Unfassbares wiederfahren ist. Und das innerhalb einer Zeile. Ich fand es sehr interessant zu lesen, wie Vera versucht ihre Fassade aufrecht zu erhaltren, während Emily, die gerade gegen Ende der Geschichte ihre Naivität aufgibt, versucht, sie zu enttarnen.

Viel zu schnell war die Geschichte ausgelesen und hat mich etwas enttäuscht zurück gelassen.

Der für mich seichten, oft vorhersehbaren Geschichte, der es an Intensität, Spannng und Thrill fehlt, die aber das Potential zu einem richtig guten Thriler hätte, gebe ich hier 3,5 von 5 Sternen.