Rezension

Hat meine Erwartungen nicht ganz erfüllt

Eines Tages in der Provence - Karine Lambert

Eines Tages in der Provence
von Karine Lambert

Bewertet mit 3 Sternen

In ihrem kleinen Büchlein „Eines Tages in der Provence“ besuchen wir mit Karine Lambert ein Dorf in der Provence. Die Einwohner dort geraten in Aufruhr, als sie erfahren, dass die mehr als 100jährige Platane auf dem Dorfplatz gefällt werden soll.
In kleinen Episoden erleben wir einen Zeitraum von wenigen Tagen aus der Sicht unterschiedlicher Einwohner (oder Besucher) des Dorfes, zum Beispiel des Gemeindearbeiters, der den Baum fällen soll, der Betreiberin der Bar, dem Schüler Clément, der einen Protest gegen die Baumfällung organisiert… Auch die Platane selbst kommt zu Wort.

Meine Meinung:
Das Buch sieht wunderschön aus mit dem lavendelfarbenen liebevoll gestalteten Cover und dem gleichfarbigen Lesebändchen.
Die Idee der Geschichte hat mir sehr gut gefallen und auch grundsätzlich der Aufbau des Buches. Dass wir eine Reihe von Tagen aus verschiedenen Perspektiven der Dorfbewohner und des Baumes erleben, ist wirklich sehr gelungen.
Die Charaktere sind im Großen und Ganzen interessant gewählt und angelegt und bieten Stoff für diverse Beziehungsthemen und Entwicklungen. Auch der Schauplatz ist grundsätzlich vielversprechend mit viel französischem Flair.

In der konkreten Umsetzung fehlt dem Buch leider recht viel. Die Geschichte wird über 200 Seiten (in einer sehr großen Schrift) erzählt, so dass man sie in sehr kurzer Zeit ausgelesen hat.
Die Personen, die mit so viel Potential angelegt wurden, bleiben leider viel zu blass und man erahnt nur an ganz wenigen Stellen, wie sich der eine oder die andere vielleicht ein wenig weiterentwickelt hat.
Auch die Geschichte an sich ist sehr dünn, es kommt viel weniger Spannung auf, als aufgrund des Themas möglich wäre.
Leider plätschert die Geschichte ohne jeglichen Tiefgang dahin und man ist nach dem Lesen nicht wirklich befriedigt. Das Urlaubsgefühl, das mich aufgrund des Covers befallen hatte, stellte sich leider beim Lesen nicht ganz ein.

Fazit:
Schade! Aus dem tollen Thema hätte man wirklich mehr machen können.