Rezension

Hat mich amüsiert und mir kurzweilige Lesestunden beschert

Dreikönigsmord - Bea Rauenthal

Dreikönigsmord
von Bea Rauenthal

Bewertet mit 4 Sternen

Hauptkommissarin Jo Weber und ihr Kollege Lutz Jäger werden zu einer Leiche gerufen. Wie sich herausstellt, ist der Tote schon vor Jahrhunderten gestorben. Auf dem Heimweg haben die beiden einen Unfall und wachen im Mittelalter wieder auf. Um wieder nach Hause zu kommen, müssen sie offenbar den Mordfall des Toten lösen, zu dessen Leiche sie gerufen worden waren. Doch das ist nicht so einfach, denn die Beziehung der beiden ist nicht besonders gut, vor allem Jo Weber kann ihren Kollegen nicht ausstehen.

Ich glaube, einen Zeitreise-Kriminalroman gab es noch nicht so oft. Alleine diese Kombination hat mich schon sehr neugierig auf das Buch gemacht – und ich wurde nicht enttäuscht. Der Roman hat mir richtig gut gefallen.

Die Autorin erzählt spannend, der Roman lässt sich flüssig lesen, so dass ich ihn gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Der historische Teil wirkt, sieht man davon ab, dass Jo und Lutz darin als Fremdkörper agieren, ziemlich authentisch, allerdings sollte man nicht erwarten, dass er historisch akkurat ist und auch wissenschaftlich haltbar ist er selbstverständlich nicht. Diesen Anspruch hat der Roman auch nicht. In erster Linie soll er wohl unterhalten. Die Autorin hat sich keine Gedanken um ein mögliches Zeitparadoxon gemacht, ebensowenig wie darum, ob die Menschen aus dem 21. Jahrhundert nicht ein Sprachproblem im Mittelalter haben müssten. Muss sie auch nicht, es stört nicht weiter, denn jeder erkennt, dass dieser Roman reine Fiktion ist. Und so gewinnt der Roman vor allem durch die Absurdität der Geschichte und – nicht zu vergessen – durch seinen Humor.

Die beiden Protagonisten sind als Charaktere ganz gut gelungen. Vor allem Lutz weiß zu gefallen. Jo ist mir – vor allem zu Beginn des Romans – viel zu zickig, je mehr sie sich aber im Mittelalter akklimatisiert, desto sypathischer wird sie, wenn sie auch bis zuletzt mein Herz nicht wirklich erobert hat. Das schaffen eher ein paar der Nebenfiguren, wie die Äbtissin.

Insgesamt ein gelungener Roman mit einer originellen Idee, die mich amüsiert und mir kurzweilige Lesestunden beschert hat.

Wer gerne Kriminalromane liest und sich auf Humor und ein Zeitreise-Experiment einlassen kann, sollte einen Blick wagen. Und wer gerne mehr von Jo und Lutz lesen möchte, kann sich freuen, der zweite Roman erscheint im Januar und ein dritter ist ebenfalls schon angekündigt. Ich freue mich darauf.