Rezension

Hat mich fast zu tränen gerührt

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 4 Sternen

Gleich vorweg: Ich saß im Flugzeug und musste mich bemühen nicht los zu weinen. Ein bissl geschnieft habe ich dann am Ende trotzdem. 

John Green geht mit dem Thema Krebs, das viele Autoren eher mit Samthandschuhen anfassen und das auch in der Öffentlichkeit eher gehemmt thematisiert wird, sehr offensiv um und die Figuren in seinem Roman wollen das auch so. Gut, wenn man sich das Ganze mal genauer anschaut, ist einiges von dem was geschieht, nicht zwingend realistisch, vor allem was die Reise nach Holland angeht, das fand ich etwas übertrieben. Andererseits, irgendwie Geschehen dort dann Dinge, von denen man sich wünscht das sie in der Realität passieren würden. Das man trotz allem die große Liebe finden kann, das man trotzdem nach Holland reisen kann um seinen aller liebsten Lieblingsautoren zu treffen. Aber irgendwie, ja mir war das an der Stelle trotzdem zu viel. Dabei war alles andere ganz wunderbar, dieses leicht überdrehte, das hat mir gefallen. Hazel mit ihren Ängsten und Augustus, der so wunderbar darauf reagiert. Das Ende hingegen... hm ich gebe zu das war mir zu konstruiert. Mir war klar das es in diese Richtung gehen würde, als angebliche Überraschung für den Leser.  Irgendwie hätte ich es persönlich besser gefunden, wenn es so geendet hätte, wie in Hazels Lieblingsroman, das hätte für meinen Geschmack sehr gut gepasst. 

Aber gut, trotzdem hat mich Greens Roman überzeugt, vor allem weil er einen realistischen Einblick in die Gefühlswelt und das Leben in den Familien bietet. Wie geht man damit um, wenn ein geliebter Mensch eine Krankheit hat, die man nicht heilen kann? Wie geht derjenige selbst damit um? Wie soll man reagieren, wenn man ein Gespräch der eigenen Eltern über das Sterben ihres Kindes hört? Und vor allem, die eigenen Träume hören ja nicht auf, bloß weil man weiß das man sie nicht Verwirklichen kann, und der Grund nicht der ist das man kein Geld dafür haben wird, sondern weil man sterben muss. 
Das alles hat mich sehr berührt und wie schon erwähnt, an einer Stelle brauchte ich dann eben besagtes Taschentuch. Und ja, da ist dann der Roman doch eines dieser Krebsbücher, die er ein bissl anprangern möchte... aber doch ein sehr Charmantes. ;)

Kommentare

Janine2610 kommentierte am 12. Dezember 2014 um 11:46

Da kann ich mich nur anschließen! Habe das Buch, glaube ich, auch mit 4 Sternen bewertet. Mich hat es nicht umgehauen und auch nicht zum Weinen gebracht, aber schlecht war es auf keinen Fall.

Mrs. Moriarty kommentierte am 05. Februar 2015 um 13:06

@Janine

Ich denke es kommt auch sehr darauf an in welcher Stimmung man ist, wenn man den Roman liest.