Rezension

Hat mich leider nicht abgeholt

Tiefes, dunkles Blau -

Tiefes, dunkles Blau
von Seraina Kobler

Bewertet mit 3 Sternen

Da ich sonst ein Fan der Krimis aus dem Diogenes-Verlag bin, wurde ich direkt darauf aufmerksam. Schon das Cover verrät einen See als Schauplatz, der Klappentext klang vielversprechend, also war die Freude beim Lesen groß…

… Zunächst zumindest…

Denn leider verliert sich die Autorin Seraina Kobler oftmals so sehr im Detail, dass es den Lesefluss stört. Spannung kommt so auch nicht wirklich auf. Auch wenn ich bis zuletzt auf einen interessanten Twist gehofft habe, die Hoffnung musste ich begraben.

Eigentlich finden sich viele Elemente, die ich beim Lesen mag: Lokalkolorit, eine grundsätzlich vielversprechende Story mit einer interessanten Thematik (hier: Genmanipulation/Embryonalforschung) eine nicht ganz gewöhnliche Ermittlerin (Rosa Zambrano ist Seepolizistin, begeistert sich für ihren Garten und gutes Essen), auch auf das Privatleben Rosas wird eingegangen. Doch wirkt alles ein wenig chaotisch, durcheinander, stellenweise zu sehr gewollt und doch nicht gut umgesetzt.

Es fällt mir schwer, dabei genau zu benennen, woran es hapert, doch ich denke, es ist der fehlende Spannungsbogen, gepaart mit oben genanntem Durcheinander. Mir fehlte der rote Faden.

Rosa selbst finde ich nicht übel, gerne würde ich ihr noch eine Chance geben bei einer Fortsetzung, wenn diese eine Steigerung zum hier Gelesenen hergibt.

Ich denke, es ist ein netter Zeitvertreib für Zwischendurch, doch um seine Fingernägel muss man nicht fürchten.  Schade, aber ich denke, die Autorin hat Potenzial sich zu verbessern.