Rezension

Hat mich leider nicht überzeugt !

Ivory and Bone - Julie Eshbaugh

Ivory and Bone
von Julie Eshbaugh

Bewertet mit 2 Sternen

In einem Land vor unserer Zeit, als die Menschen ihr Überleben noch durch Jagen und Sammeln bestreiten mussten, da spielt die Geschichte von Kol und Mya.
Es ist eine Geschichte geprägt vom Überlebenskampf in einer rauen Zeit.

Ivory and Bone war eines der von mir am sehnlichsten erwarteten Bücher dieses ( Spät-) Sommers, denn das Setting das der Klappentext hier beschreibt war für mich neu und somit unglaublich spannend. Ich war gespannt, welche Art Geschichte mir die Autorin Julie Eshbaugh hier wohl präsentieren würde und natürlich auch, ob es mir gelingt mich in die "Steinzeit" zu versetzen.

Und tatsächlich beginnt die Geschichte spannend und gut, auch wenn es mir schwer fiel mich an den Schreibstil bzw. die Erzählperspektive der Autorin zu gewöhnen. Sie schreibt nämlich aus Sicht von Kol, der Mya, die verletzt in einer dunklen Höhle liegt, ihre gemeinsame Geschichte zu erzählen. Dies tut er in der direkten Form, bedeutet, er spricht mich quasi als Mya und mit Du an. Das war sehr ungewöhnlich und ich konnte mich bis zum Ende nicht wirklich daran gewöhnen.

Leider sollte die Perspektive nicht der einzige Punkt bleiben, mit dem ich nicht ganz so gut zurecht kam.

Auch die Geschichte selbst konnte mich nämlich nur wenig überzeugen. Zwar fand ich es interessant zu lesen, wie die einzelnen Clans so leben, an welche Dinge und an welche Götter sie glauben, und wie prekär ihre jeweilige Situation wirklich ist, wenn sie sich nicht zusammenschließen oder über ihre bisher gesteckten Jagdgebiete hinausgehen, doch so richtige Spannung und Lesefreude wollte sich nicht einstellen, denn der Plot ist ziemlich fad und für meinen Geschmack auch zu oberflächlich.

Im Endeffekt drehte sich die meiste Zeit alles nur darum, das sich Kol und seine Brüder in verschiedene Mädchen verlieben und das sie den Fortbestand ihres Clans sichern müssen. Es ist ein seiten- und kapitellanges Gebuhle um gegenseitige Aufmerksamkeit und interessanterweise auch um Stolz und Vorurteile. Wenn man sich die Umgebung, die Zeit und die Dringlichkeit des Fortbestands wegdenken würde, dann könnte man die Geschichte auch ins Hier und Jetzt transportieren und einen Highschool-Roman daraus machen.

Das "Neue" und "Fremde" das ich mir erhofft hatte, blieb auf der Strecke und selbst als in der zweiten Hälfte endlich ein wenig Spannung in die Sache kam, konnte mich das schon nicht mehr packen und überzeugen.

Und das finde ich bei diesem Buch wirklich mehr als schade, einfach weil meine Erwartungen und Hoffnungen so groß waren. Die Idee die hinter dem Plot steckt, hat echt superviel Potenzial, eben weil es nicht so viele Romane gibt, die in der Urzeit spielen. Zumindest kenne ich keine. Aber die Umsetzung hat mich einfach nicht überzeugt.