Rezension

Hat mich nicht abgeholt

Wir von der anderen Seite - Anika Decker

Wir von der anderen Seite
von Anika Decker

Bewertet mit 2.5 Sternen

Worum es geht: 
Rahel ist kurz vor Weihnachten wegen Nierensteinen ins Krankenhaus und erwachte erst Tage später aus einem Koma. Was ist passiert? Während Rahel versucht zu verstehen, was ihr wiederfahren ist, teilt sie ihr Leben in Davor und Danach. Jetzt muss sie erneut lernen sich ein Tshirt anzuziehen und ist stolz auf 2 Meter Gehweg. 
Die Reequilibrierung ihres Lebens nimmt sie mit Humor und beginnt ihre frühere Ansichten zu hinterfragen. Doch je mehr Fragen sie stellt, desto stiller werden die Menschen um sie herum, und sie beginnt etwas ganz unglaublichem auf die Spur zu kommen.
Meine Meinung: 
Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut. Bereits in den Vorschauen sprang es einen an, und ich war neugierig wie eine Drehbuchautorin sich als Romanschreiberin machen würde. 
Die ersten beiden Kapitel waren dann auch gleich ein Schlag in den Magen. Ich habe mich während der Lektüre gekrümmt, so anschaulich beschreibt Anika Decker das aufwachen im Krankenhaus. Sie macht keinen Hehl daraus, dass das Buch auf ihren Erfahrungen im Krankenhaus basiert, ein Umstand der mich später noch stören sollte. Keine Biografie aber irgendwie doch? Den Namen Rahel zu lesen irritierte mich öfters, war es für mich doch Anika. Der gleiche Job, der wahrscheinliche gleiche Krankenhausaufenthalt, die gleichen Ängste?! 
Man bekommt viele Infos zur Filmindustrie und die Arbeit hinter der Kamera. Es erinnerte mich stark an Bücher von Ildiko von Kürthy. 
Fast das komplette Buch spielt sich in Krankenhäuser ab. Dies ist tatsächlich von Vorteil, da das Buch am interessantesten für mich war, wenn es um das Krankenhausleben ging. Bei diesem Buch muss ich leider zugeben das die Thematik mich zwar oberflächlich ansprach, es mir letztendlich dann doch zu spezifisch war. Der Humor war mir zu seicht eingesetzt und die "Liebesgeschichte" hat mich kaum interessiert, da es schnell offensichtlich war, was passieren würde. 
Die Geschichte war überraschend kurzweilig und das herausfinden, was wirklich mit ihr passierte recht spannend. Anika Decker hat mich zwar nicht abgeholt mit der Story, aber das lag an mir, nicht an ihr.