Rezension

Hat mich nicht ganz überzeugt

Das Labyrinth - Sigge Eklund

Das Labyrinth
von Sigge Eklund

~~„Das Labyrinth“ von Sigge Eklund erschien im Dumont Buchverlag. Auffallend war für mich erst mal das Cover, welches mich sehr neugierig machte. Schlicht gehalten mit schwarzer Schrift und neonfarbenem Titel. Dazwischen ein menschliches Auge. Auch der Klappentext klang vielversprechend.
Es geht um die verschwundene elfjährige Magda. Keiner weiß, wo das Mädchen ist, ob es noch lebt oder nicht, ob es entführt wurde oder weg gelaufen ist. Es beginnt eine nervenaufreibende Suche, bei der auch die Eltern in Verdacht geraten.
Es werden in dem Buch verschiedene Sichtweisen dargestellt von Personen, die mittel-oder unmittelbar in einer Beziehung zu Magda oder deren Eltern stehen. Da wären erst mal die Eltern Martin und Asa , ein Buchverleger und eine Psychologin. Beide haben sich nicht mehr wirklich viel zu sagen in ihrer Ehe und  es hat jeder so seine Geheimnisse. Sie sind jedenfalls mehr mit sich selbst beschäftigt, als um das Wohlergehen ihrer Tochter vor dem Verschwinden. Die Mutter als Psychologin analysiert jedes Verhalten ihrer Tochter, was sehr befremdlich auf mich wirkte.
Magda selbst ist ein ruhiges, introvertiertes Kind, welches keine Freunde hat und sich lieber mit sich selbst beschäftigt. Sie ist oft bis spät abends allein unterwegs und auch zu ihren Eltern hat sie nicht wirklich eine gute Verbindung, diese sind ja kaum da und kümmern sich auch nicht um sie.
Dann wäre da noch Tom, ein Arbeitskollege von Martin. Man könnte meinen, Tom ist in Martin verliebt. Er äfft Martin  nach, mag seinen Duft und seinen Kleidungsstil und biedert sich Martin geradezu an. Ein komischer Kauz, ich wusste gar nicht, wie ich ihn einzuordnen hatte.
Zum Schluss erfährt der Leser noch etwas über Katja. Sie ist die Schulpsychologin.
Jeder der 4 Hauptprotagonisten hat irgend ein Kindheitstrauma zu bewältigen und alle haben in irgend einer Art und Weise etwas mit dem Verschwinden von Magda zu tun.
Etwas verworren für den Leser, man muss sich ganz schön konzentrieren und auch zeitlich immer wieder die Kapitel zuordnen können. Dafür musste ich öfters an einen Kapitelanfang  nachsehen, weil dort die jeweiligen Zeitangaben sind.  Am Ende des Buches erfährt der Leser dann, was mit Magda passiert ist – allerdings nur indirekt, was dennoch Spekulationen zulässt. Für mich ein eher unbefriedigendes Ende. Die letzten Seiten musste ich auch zweimal lesen, um es zu verstehen.
Das Buch konnte mich nicht ganz überzeugen. Entgegen dem Klappentext ging es dann doch weniger um das Verschwinden und die Suche nach Magda. Eher wurde eine Art Psychogramm erstellt von Martin, Asa, Tom und Katja. Zwar fügen sich die Teile schlüssig zusammen am Ende, aber mir war das zu viel an Psychologie und Hinterfragen, wer jetzt warum mit wem eine Verbindung hat oder hatte. Als leichte Urlaubslektüre ist es also weniger empfehlenswert. Von Spannung gekennzeichnet war das Buch leider auch weniger, oder ich habe aufgrund des Klappentextes eine zu hohe Erwartung gehabt.
Als Fazit kann man sagen, und das wollte Sigge Eklund hier vielleicht  ausdrücken, dass es eventuell nur einer einzigen Veränderung im Leben eines der 4 Personen bedarf , was zur Folge gehabt hätte, dass Magda nie verschwunden gewesen wäre und sich das Leben aller Beteiligten grundlegend geändert hätte. Wie so oft im Leben.
Ich vergebe für dieses Buch 3 von 5 Sternen.