Rezension

Hat mich nicht gepackt

Lass mich los - Jane Corry

Lass mich los
von Jane Corry

Lass mich los erzählt die Geschichte der jungen Anwältin Lily. Sie ist frisch mit dem Künstler Ed verheiratet, ein attraktiver Mann, dessen Gefühle für sie sie immer noch nicht nachvollziehen kann. Lily hält sich selbst für dick und  unattraktiv und ist daher auch schnell eifersüchtig, wenn ihr Mann mit anderen Frauen redet. Welch Ironie, dass ausgerechnet sie es dann ist, die Gefühle für jemand anderen entwickelt. Und nicht für irgendemanden, sondern für einen Mandaten: den des Mordes angeklagten Joe, der meint, neue Beweise für seine Unschuld gefunden zu haben.

Lily ist aber nicht die einzige Protagonistin, da ist auch die kleine Carla, die in der Schule gemobbt wird, weil sie mit Akzent spricht und weil ihre Eltern kein Geld haben und Carla daher ein Federmäppchen stiehlt, erzählt hier ihre Geschichte. Weil ihre Mutter kaum Zeit für sie hat, ist Carla immer wieder bei Lily und Ed zu Besuch. Die Miete kann Carlas Mutter sich nur leisten, weil ihr Freund Larry für sie aufkommt. Larry, der fremdgeht und der von Carla dabei beobachtet wird und dadurch erpressbar wird. Erpressbar von einem kleinen Mädchen. Kann das gut ausgehen?

Diese Konstellation bildet den Grundstein der Geschichte und macht nur den ersten Teil aus, der 1998 stattfindet. Der zweite Teil spielt ganze 15 Jahre später, im Jahr 2003. Leider hatte ich so meine Schwierigkeiten mit dem Buch, schon für die ersten 100 Seiten habe ich zwei Wochen gebraucht. Die Geschichte von Carla und Lily hat mich zwar interessiert, aber nicht fasziniert und mir hat einfach die Spannung gefehlt. Das hat sich zwar später im zweiten Teil gebessert, aber Lass mich los war für mich nie mehr als ein Drama. Die Bezeichnung 'Psychothriller' hat sich dieser Roman meiner Meinung nach nicht verdient, dazu fehlt es einfach an Spannung. Klar, psychologische Kniffe sind da und irgendwann wird es auch spannender, aber wirklich überzeugen konnte mich der Roman nicht.

(c) Books and Biscuit