Rezension

Hat mich nicht überzeugt

Schwarze Bucht
von K. C. Crowe

Bewertet mit 2 Sternen

~~Dies ist er zweite Krimi rund um den Polizisten Frank Parnell. Parnell ist aus seiner Heimatstadt Auckland ins weit entfernte Dunedin gereist ist, um seinen Liebeskummer zu vergessen. Nach einer durchzechten Nacht, findet er sich mit blutiger Kleidung in seinem Hotel wieder und einem gewaltigen Brummschädel wieder. Er kann sich nur mehr ganz schemenhaft an die vergangene Stunden erinnern – Filmriss. Als dann in einem anderen Zimmer des Hotels blutige Laken und haufenweise Pinguinfedern gefunden werden, ist es mit der beschaulichen Auszeit vorbei. Obwohl es augenscheinlich keine Leiche gibt, gerät der alkoholkranke Polizist in einen Albtraum, aus dem es scheinbar kein Erwachen gibt. Er soll eine junge Frau ermordet haben. Allerdings ist davon nichts in den Medien zu hören oder zu lesen. Kann es sein, dass hier jemand ein perfides Spiel mit Parnell treibt? Wer und warum?
Steckt die Polizei von Dunedin mit dem Mörder unter einer Decke? Wem kann er noch trauen?
Meine Meinung:
Einen Krimi mit Schauplatz Neuseeland habe ich bislang noch nicht gelesen und bin daher entsprechend neugierig an die Geschichte herangegangen. Pinguinkolonien und beinahe unberührte Buchten haben meine Fantasie beflügelt. Doch was habe ich bekommen?
Einen Albtraumhaften Krimi, in dem die Handlung innerhalb einer Woche abläuft und bei dem bis wenige Seiten vor Schluss nicht klar ist, worum es wirklich geht (außer um übermäßigen Whisky-Abusus).
Vielleicht hätte der Autor den Beginn zugunsten der Auflösung ein wenig straffen können und die Hintergrundaktionen, die zum Showdown führen ein bisschen besser darstellen. Einiges klingt auch ein wenig unwahrscheinlich: Parnell und seine Kollegin Haromi finden sich am 6. Tag gefesselt, dehydriert und halbtot auf einem alten Frachter wieder. Am 7. Tag leitet er eine Kommandoaktion in der Antarktis.
Die Charaktere wirken auf mich eher einfach gestrickt: Da der Alkoholiker Frank, dort die beiden Stadtpolizisten Walken und Prinz – korrupt, brutal und ein wenig inkompetent. Mit Frank Parnell kann ich nicht so richtig warm werden. Er wirkt auf mich gewaltbereit und voll Selbstmitleid – die typischen Merkmale eines Alkoholkranken. Es gibt viele Menschen, die von Schicksalsschlägen gebeutelt werden und nicht so reagieren. Über die genauen Probleme werden wir im Unklaren gelassen. Vermutlich müsste man den Vorgänger zuerst lesen.
Der Schreibstil ist eher abgehackt zu nennen. Manches Kapitel besteht nur aus wenigen Worten. Ob das den Albtraum symbolisieren soll oder eher das Delirium?
Irgendwie fühle ich mich wie eine unbeteiligte Beobachterin.

Fazit:

Dieser Krimi hat mich weder vom Inhalt noch von seiner Umsetzung überzeugt, daher reicht es diesmal nur für 2 Sterne.