Rezension

Hat mich nicht überzeugt

Kluntjemord - Martina Aden

Kluntjemord
von Martina Aden

Bewertet mit 3 Sternen

Autorin Eleonore „Elli“ Vogel gibt ihren ohnehin schlecht bezahlten Job auf, um in Aurich an einem weiteren Roman zu schreiben. Um ihre Unkosten zu decken, arbeitet sie im „Marlowe“ als Kellnerin. Als ihre Kollegin Lisa ums Leben kommt, glaubt sie nicht an die Unfallstheorie. Sie beginnt zu recherchieren. Karl, ein befreundeter Obdachloser scheint ihren Verdacht zu teilen, doch bevor sie ihre Infos austauschen können, verschwindet Karl spurlos.

Auf der Suche nach Karl, den alle „Professor“ nennen, entdeckt sie seine kriminelle Vergangenheit. In der Folge tappt Elli von einem Fettnäpfchen ins andere, gerät mehrmals in Gefahr, und kommt letztendlich einen Drogenring auf die Spur.

Meine Meinung:

„Kluntjemord“ ist das Debüt von Martina Aden. Die Idee gefällt mir an sich sehr gut. Doch bei der Umsetzung sind ein paar Anfängerfehler passiert.

Martina Aden verpackt sehr viele Nebenhandlungen in den Krimi, die die Handlung nicht wirklich weiterbringen. Die Szene mit den Kindern im Kontaktzentrum hat mit dem eigentlichen Handlungsstrang nichts zu tun. Einzelne Personen tauchen auf und flugs wieder ab. Aus der, Ellis diffamierenden, Reporterin ließe sich einiges herausholen. Immerhin lebt sie jetzt mit Ellis Ex zusammen. Die sexistische Sprüche Tims und Ellis klischeehafte Replik, finde ich auch entbehrlich, gießt ja mit dieser Meldung nur zusätzliches Öl ins Feuer. Das passt zu einem Teenager, nicht zu einer Frau um die dreißig.

Stellenweise gleitet die Geschichte in Klamauk ab. Außerdem wird für meinen Geschmack viel zu viel Alkohol getrunken. Ellis wacht in fast jedem Kapitel mit einem Kater auf. Die im Titel erwähnten Kluntjes kommen dagegen nur selten vor.

Mit ihren 31 Jahren benimmt sich Elli häufig wie ein naiver Teenager und tappt prompt in die ihr gestellte Falle(n). Elli hat ein etwas ungeschicktes Händchen in Bezug auf Männer. Endlich dem notorischen Fremdgänger und Ungustl Jörg entkommen, kann sie sich vor Verehrern kaum retten. Tim, der übergriffige Bemerkungen macht, Sebastian, dem Besitzer der Disco „Cobra“ und Phil, dem Ermittler.

Die polizeiliche Ermittlungsarbeit scheint mir ein wenig zu einfach dargestellt.

Karls Kater O’Malley ist für mich der heimliche Star des Krimis.

Das Buch ist in der Ich-Form aus Sicht von Elli geschrieben. Der Schreibstil ist leicht und locker, wenn auch stellenweise flapsig. Ein bisschen hat mir das Lokalkolorit mit plattdeutsch sprechenden Einheimische gefehlt.

Fazit:

Ein leichter Sommerkrimi, der locker an einem Nachmittag gelesen werden kann. Mich persönlich hat er nicht überzeugt.