Rezension

Hat mich nicht wirklich überzeugt…

Winston Brothers - Penny Reid

Winston Brothers
von Penny Reid

Bewertet mit 3 Sternen

„Winston Brothers- Whenever you fall“ ist der fünfte Band aus der „Green Valley“-Reihe der Autorin  Penny Reid rund um die sieben Winston Geschwister. Nach Jethro, Cletus, Beau und Duane kommt nun der jüngste Winston Roscoe „unter die Haube“.

Zum Klappentext: Zehn Jahre nachdem Simone Payton ihm das Herz gebrochen hat, will Roscoe Winston nichts weiter als einen Dougnut. Blöd nur, dass Simone plötzlich hinter der Theke des Ladens ihrer Mutter steht und er sie ganz sicher nicht um einen bitten wird. Roscoe würde auch gerne vergessen, was geschehen ist. Aber Roscoe erinnert sich an alles. Jeden Blick, jedes Wort und jede unerwiderte Sekunde seiner Zuneigung für sie. Und das letzte was er braucht ist noch eine weitere Erinnerung an Simone. Wieso ist sie zurück in Green Valley? Und nach der ersten Begegnung trifft er sie plötzlich (zufällig?) überall…   Zehn Jahre, nachdem Roscoe Winston aus ihrem Leben verschwunden ist, will Simone Payton ihn im Grunde ausnutzen. Sie hätte auch gerne Antworten auf ihre Fragen, warum ihr damals bester Freund von einem Tag auf den anderen nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte. Aber wenn er ihr nichts dazu sagen will, ist das auch okay. Simone hat schon lange mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen. Hat sie wirklich. Total. Sie denkt auch garantiert nicht mehr an Roscoe. Nie. Sie hat kein Problem damit ihn komplett zu vergessen. Nur benötigt sie vorher noch einen kleinen Gefallen…

Der fünfte Band ist in meinen Augen inhaltlich deutlich schwächer als die ersten Bände der Serie. Für Fans der  Reihe ist es wie ein Familientreffen, denn natürlich tauchen in dem Buch über kurz oder lang alle anderen „Winstons“ zusammen mit ihren „Anhängen“, mit denen  sie in den Vorgängerbänden  zusammenkamen, auf,  insgesamt blieb die Story aber für mich deutlich an Originalität und Witz beispielsweise hinter der Geschichte von Duane und Jessica oder von Cletus und Jennifer zurück.

Obwohl die Rahmenhandlung sogar spannend ist - schließlich ist Simone eine FBI-Agentin im verdeckten Einsatz - hatte die Liebesgeschichte für mich aber ihre Logiklücken und die speziellen Eigenschaften der Protagonisten brachten mich eher zum Kopfschütteln, da sie sich und der  gemeinsamen Beziehung damit nur im Wege standen.  Während Cletus liebenswert verschroben ist und mit Jennifer sein Pendant gefunden hat, habe ich mich bei Roscoe immer wieder gefragt, wo denn nun eigentlich sein Problem ist. Er scheint ein hervorragendes Gedächtnis zu haben und wirklich partout nichts vergessen zu können. Und das  hält ihn dann davor ab, neue Erfahrungen zu machen – für mich nicht wirklich nachvollziehbar! Simone ihrerseits hat ein ebenso brillantes Gehirn, stellt die wissenschaftliche Herangehensweise über alles, scheint alles zu Tode zu analysieren und leidet aber nebenbei noch unter einem kräftigen Minderwertigkeitskomplex. Warum die beiden, die seit dem Sandkasten die besten Freunde waren, über zehn Jahre hinweg es nicht schaffen, miteinander zu reden und sich stattdessen nur aus dem Weg gegangen sind, war für mich nicht nachvollziehbar, das Missverständnis, das ihre Freundschaft (und die Aussicht auf mehr) beendet hat, übrigens ebenfalls…

Schade, hier hätte wesentlich mehr Potential in der Geschichte gesteckt, die sich am Schluss plötzlich überschlug, um zum Happy End zu kommen.

Geschrieben wieder gewohnt flüssig und witzig, abwechselnd aus der Perspektive von Simone und Roscoe, was das Lesen sehr abwechslungsreich macht. Insgesamt eine kurzweilige Geschichte insbesondere für Fans der Reihe!