Rezension

Hat mir absolut nicht gefallen!

Ende in Sicht -

Ende in Sicht
von Ronja von Rönne

In diesem Buch von Ronja Rönne geht es um 2 sehr unterschiedliche Frauen, die beide den Wunsch haben zu sterben. Da ist zum einen die 70 jährige Hella, die sich mit ihrem Auto auf den Weg in die Schweiz macht, um dort Sterbehilfe zu bekommen und zum anderen die 15 jährige Juli, die unter Depressionen leidet, von der Brücke springt und Hella aufs Auto fällt. Daraufhin steigt sie in deren Auto und eine Art Roadtrip beginnt...

Ich leide selbst unter Depressionen und war daher sehr gespannt auf dieses Buch, weil ich mir erhofft hatte, darin eine Geschichte zu finden, die Betroffene ernst nimmt und nicht Betroffenen ein paar Einblicke in diese Krankheit geben kann. Aber ich wurde total enttäuscht!

Mir hat dieses Buch überhaupt nicht gefallen! Ich finde es nicht humorvoll und mitfühlend, sondern übergriffig, flapsig geschrieben und wenig wertschätzend.

Mir ist das ganze Buch über nicht wirklich klar geworden, was die beiden Frauen eigentlich dazu bringt, sterben zu wollen. Mir fehlen Gespräche zwischen den beiden mit Tiefgang, mit Emotionen. Dadurch blieben beide Frauen oberflächlich und schlicht und ergreifend unsympathisch. Besonders Juli, die immer wieder auf fremde Menschen beleidigend und abwertend reagiert.
Das Ende des Buches finde ich absolut unpassend - und außerdem habe ich mich oft gefragt, ob die Autorin nicht an Betroffene wirklich schlechte Signale sendet, indem sie z.B. betont, dass Juli zwar eine Therapie gemacht hat, diese ihr aber überhaupt nicht helfen konnte.

Im Endeffekt war das Buch ein langweiliger Roadtrip mit unauthentischen und oberflächlichen Protagonisten, das in meinen Augen weder genug auf das Thema Depression noch auf das Thema Sterbehilfe eingeht. Für mich sehr enttäuschend!