Rezension

Hat mir gefallen, obwohl New Adult nicht mein Genre ist

Paper Princess - Erin Watt

Paper Princess
von Erin Watt

New Adult und ich, eine komplizierte Beziehung. Nervenaufreibend sozusagen. Immer wieder habe ich gehypten Büchern eine Chance gegeben, immer wieder wurde ich enttäuscht. Eine Ausnahme gab es aber: Die After-Reihe. Ja, ich weiß, auch hier scheiden sich die Geister. Für mich war es jedenfalls eine tolle, spannende Reihe. Danach habe ich es immer mal wieder mit den New Adult Romanen versucht, aber es wollte einfach nicht klappen. Bis jetzt. Paper Princess hat bewiesen, dass da doch noch was geht.

Ella ist ein cooler Charakter. Stark, selbstständig, mutig. Kein weinerliches, anhängliches und besser noch, vom Typen abhängiges Mädel, das wir allzu oft in anderen Romanen antreffen. Sie hat ihren eigenen Kopf und weiß wie das Leben so läuft. Auch mit den weniger schönen Seiten des Lebens hat sie schon Bekanntschaft gemacht. Deshalb lässt Ella sich auch nicht von den anfänglichen Gemeinheiten der Royal Jungs unterkriegen.

Stichwort Royals: Die Jungs fand ich alle total gelungen. Hier gibt es nicht nur einen umwerfenden Typen, sondern gleich 5. Von jedem einzelnen kann man sich ein mehr oder weniger vollständiges Bild machen. Der Leser weiß zwar relativ schnell, welcher Royal Ellas Interesse weckt, trotzdem bleiben die anderen vier für den Leser interessant. Easton zum Beispiel kann man anfangs gar nicht leiden, später wird man ihn lieben. Die Zwillinge machen auch die ein oder andere seltsame bis schmunzelwürdige Aktion. Der älteste Sohn ist selten zu Hause und doch mag man auch ihn. Und natürlich ist da noch Reed. Der Anführer der Royals sozusagen. Er ist kein Schnösel oder geschniegelter Vorzeigesohn eines Millionärs (ebenso wenig seine Brüder). Eher wirkt er ziemlich fertig mit der Welt. Zwar wenden sich alle Brüder immer an ihn, wenn es um Entscheidungen geht, trotzdem halten sie zusammen und beschützen sich gegenseitig. Das mochte ich sehr gerne an dieser Geschichte. Es geht nicht ausschließlich um die Liebe oder Erotik, sondern auch um den Familienzusammenhalt. Oder eben die Konflikte, die man innerhalb der Familie haben kann, von belanglosen bis sehr bedeutenden Dingen. Auch das Leben der Reichen und Schönen wird kurz beleuchtet, die Schattenseiten dieses Luxus werden ebenfalls thematisiert.

Nach 200 Seiten sah es für mich sehr nach 5 Sternen aus. Und dabei las es sich auch noch so schnell, man hat das Buch förmlich inhaliert. Leider wurde es dann gegen Ende doch etwas klischeehaft und vielleicht auch ein bisschen ruhiger, sprich weniger Spannung. Klar musste zum Schluss noch etwas Schockierendes kommen, damit man den zweiten Teil auch unbedingt lesen will. Zugegeben, mit dem Ende hätte ich nicht gerechnet, da hatte die Autorin wirklich ein gutes Händchen. Andererseits riecht das alles jetzt nach sehr viel Drama, welches uns dann im zweiten Teil erwartet. Trotzdem muss ich sagen, dass mir Paper Princess sehr gefallen hat und ich doch neugierig bin wie es weiter geht. 4 Sterne sind klar :-)