Rezension

hat mir sehr gut gefallen

Kalter Strand - Anne Nordby

Kalter Strand
von Anne Nordby

Bewertet mit 5 Sternen

Kalter Strand

Anne Nordby hat mit ″Kalter Strand″ ein schaurig gutes Buch, einer Thrillerreihe um den Ermittler Tom Skagen, geschaffen.
Klappentext und kleiner Ausschnitt vom Buch: »Und jetzt zu deiner neuen Aufgabe: Kaufe vier Benzinkanister, gehe zu einem Haus in
deiner Nachbarschaft – aber eines, in dem auch Menschen sind! - und schütte das Benzin dort aus. Mit der Fackel zündest du das Haus an! Widersetzt du dich meinem Befehl, bekommst du Stefanies Kopf mit der Post zugeschickt.
Du hast nur heute Nacht Zeit!
Und vergiss nicht: Ich sehe alles.
DAS AUGE.«
Man sagt gerne mal, das man für seine Familie ALLES tun würde. Aber stimmt das auch? Ich denke schon, ich kann mir nicht vorstellen, dass man eine fremde Familie verschont und sich seine eigene Portionsweise mit der Post zuschicken lässt.
Ja, dieser Thriller ist nichts für schwache nerven. Ich habe den Kampf des Protagonisten und damit einer der auserwählten Familien/ Probanden förmlich spüren können, niemanden fiel es leicht die Aufgaben „des Auges“ zu erfüllen, aber „das Auge“ hat sie früher oder später in die Knie gezwungen.
Ein Thriller der bei mir noch lange nachhallte und Lust auf mehr gemacht hat. Ich hoffe sehr, das wir noch einiges der Autorin zu lesen bekommen.
Alles fing für Tom Skagen und seiner Vorgesetzten Jette Vestergaard der Hamburger Skanpol, einer (fiktiven) Einheit von Europol, die für Fälle im skandinavischen Raum herangezogen wird, unkompliziert mit einer am Strand gefundenen Frauenleiche an.
Doch dann geschehen grausame Dinge, in einer von deutschen Touristen besuchten Feriensiedlung. Hängt das alles miteinander zusammen oder geht es hier um Zeit Täter?
Wir werden direkt ins kalte Wasser geschmissen, denn das Buch beginnt damit, das ein Mann namens Markus aufgefordert wird ein Ferienhaus anzuzünden, in dem noch eine Familie Urlaub macht und er tut sich mit der Aufgabe schwer. Dann ein Rückblick von einer Woche und wir erleben das Martyrium in dem Markus, aber auch andere stecken mit. Und meine Gefühle fuhren während der ganzen Zeit Achterbahn, aber mit dem Täter, den ich zum Schluss abgrundtief hasste, habe ich nicht gerechnet.

Mir hat der Thriller rundum gefallen, angefangen beim Cover, der die Stimmung des Buches gut widerspiegelt.
Die Handlungsstränge werden gut miteinander verbunden, ohne den Leser zu verwirren und zum Schluss kommt es zu einem sehr temporeichen Showdown. Auch die sparsam eingeworfenen dänischen Wort sind mir positiv aufgefallen, weil sie für mein Gefühl den Denmark Flair  unterstrichen.
Die Protagonisten sind realistisch gezeichnet, so verfolgt Tom Skagen ein Trauma, das ihn bei den Ermittlungen teilweise behindert. Seine Chefin Jette hat dagegen, hat Eheprobleme und deshalb nicht ganz bei der Sache.
Die Kapitel, sind eher kurz und punkten mit Cliffhangern die zum Weiterlesen auffordern.

Fazit: Ich konnte mich gut in die Charaktere einfühlen, war geschockt, aber auch beeindruckt über die Ideen zu dem Buch. Gerne mehr davon.