Rezension

Hat mir wenig gegeben

Das Weinen der Vögel
von Chigozie Obioma

Bewertet mit 1.5 Sternen

Selten habe ich ein Buch gelesen, über welches ich so wenig sagen konnte, wie „Das Weinen der Vögel“. Im Englischen trägt es den fantastischen Titel „An Orchestra of Minorities“, beide sind grundverschieden, im zentralen Kapitel erkennt man jedoch die Verbindung.

 

Der Roman wird aus der Perspektive des Schutzgeistes des Protagonisten Nonso erzählt. Nonso lebt in Nigeria und ist Geflügelbauer. Es mag vorkommen, als sei sein gesamtes Leben auf die Hühner ausgerichtet. Mehr als einmal verdeutlicht der Erzähler, dass er das „Chi“ sei. Die ständige Wiederholung geht wirklich auf die Nerven. Als hätte man es nicht schon ein Dutzend Mal gelesen, wird es wieder und wieder genannt. Außerdem häufen sich afrikanische Wörter, die mich dermaßen aus dem Lesefluss geholt haben, dass ich keine Freude mehr am Lesen empfand. Ich nahm es als sehr anstrengend wahr, den Inhalt flüssig lesen zu können.

 

Der Roman ist tragisch, selten stark emotional. Meine Gedanken fanden nach dem Lesen selten zu der Handlung zurück. Demütigung, Schickalsschläge und eine Menge Pech muss der Protagonist ertragen. Man findet seinen „Gefallen“, wenn man ausschweifende Geschichten mag, die sich detailliert mit der Lebensgeschichte einer Person auseinandersetzen. Der rote Faden versteckt sich meist in der hintersten Ecke, unter Hühnerfedern und Stroh.