Rezension

Hatte das Potential, mein neues Lieblingsbuch zu werden

Crazy in Love - Emma Winter

Crazy in Love
von Emma Winter

Bewertet mit 5 Sternen

Sasha geht für ein Jahr von Kalifornien nach Boston, um bei der Familie ihres Vaters zu leben. Hier will sie an einer Eliteschule ihren Abschluss machen, um danach, so hofft sie, in Yale Medizin studieren zu können…

Von Anfang an war ich völlig hin und weg von Sasha und habe mich ihr sofort verbunden gefühlt. Die Umstellung von einer lockeren Hippieumgebung auf eine konservative, verstockte und elitäre Umgebung, hat die Autorin Emma Winter mir als Leserin sehr gut vermittelt. Dazu kommt, dass Sasha unglaublich sympathisch wirkt. Sie ist süß, stark, verunsichert, zielstrebig und lässt sich nicht unterkriegen.

In der ersten Auflage habe ich die vielen Rechtschreib- aber auch den einen oder anderen Sinnfehler als sehr störend empfunden. Das nimmt mir den Lesefluss und es ist mir nur deshalb gelungen, in der Geschichte zu bleiben und nicht ins Korrekturlesen zu verfallen, weil ich das Buch „Crazy in Love“ so geliebt habe.

Ein wenig bedenklich an dem Roman finde ich den Umgang mit Alkohol. Die männlichen Teenager trinken zu allen Tageszeiten und vielen Gelegenheiten, besonders gerne in Krisensituationen, harte Drinks. Das erinnerte mich ein wenig an die Serie „Dallas“ aus den 80er Jahren. Ich hoffe doch, dass dieses Verhalten heute nicht mehr üblich und zeitgemäß ist. Denn in meiner Vorstellung ist dies der beste Einstieg, um in 20 oder 30 Jahren als Alkoholiker zu enden.

Die Verliebtheit von Sasha und Ben hat Emma Winter sehr gut eingefangen. Gerade Sashas Höhen und Tiefen in der Liebe habe ich mit ihr durchlebt. Dabei litt ich mit ihr und spürte das Glück mit ihr. Gerade, um die Probleme nachvollziehen zu können, war es sehr gut, dass die Geschichte sowohl aus Sashas als auch aus Bens Sicht geschildert wurde. Dadurch ist auch Bens Verhalten für mich verständlich bzw. nachvollziehbar geworden. Ohne Kenntnisse seines Lebens und seiner Gefühlswelt, hätte ich seine Reaktionen bestimmt oft verteufelt und ihn verdammt. Die meiste Zeit erleben wir das Geschehen aus Sashas Sicht. Oft habe ich mir gewünscht, dass Ben häufiger zu Wort kommt und ich endlich erfahre, was er zu der Situation denkt, wie er alles erlebt, was er fühlt.

Das Ende hat mich leider etwas enttäuscht. Nach Dreiviertel des Buches habe ich mich schon gefragt, wie die Geschichte so zu Ende erzählt werden kann, dass ich mit dem Ende zufrieden und glücklich bin. Es gab noch so viele lose Fäden, dass ich mir das nicht habe vorstellen können. Auf den Gedanken, dass die Story um Sasha und Ben in einem zweiten Buch weitergeht, bin ich gar nicht gekommen. Vielmehr hatte ich mir schon Gedanken darüber gemacht, von wem das zweite und dann das dritte Buch handelt. Generell finde ich es sogar schön, dass es weiterhin um Sasha und Ben gehen wird.

Ich frage mich jedoch, wie viel Drama verträgt diese Beziehung noch, damit ich sie weiterhin als schön und romantisch empfinde und sie nicht völlig desillusionierend auf mich wirkt. Auf der einen Seite freue ich mich schon sehr auf Teil 2, auf der anderen habe ich ein wenig Sorge, dass mir die Liebesbeziehung der beiden zu anstrengend wird.