Rezension

Hatte mir mehr erhofft

Der Puzzlemörder von Zons - Catherine Shepherd

Der Puzzlemörder von Zons
von Catherine Shepherd

Bewertet mit 2.5 Sternen

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich zum 1.Mal ein Buch von Catherine Shepherd gelesen, nämlich der im März 2019 erschiene Band " Sündenkammer", der ebenfalls zu der Zonskrimireihe gehört und der mir gut gefallen hat.

Ich hatte mir schon vorgenommen ein weiteres Buch der Autorin zu lesen. Warum also nicht mit dem 1.Band beginnen, dachte ich mir.

Wie erwartet werden in Band 1 die Figuren Bastian Mühlenberg von der Zonser Stadtwache, schlauer Kopf und des Schreibens mächtig und in der Gegenwart der junge Ermittler Komissar Oliver Bergmann vorgestellt. Ein Mord erschüttert das mittelalterliche Zons, bei dem zunächst eine junge Frauen kahlrasiert und vom Mörder mit Zeichen versehen wird. Danach wird sie vergewaltigt und ermordet von der Stadtwache aufgefunden . Fieberhaft versucht Bastian Mühlenberg diesen Code zu verstehen und den wahnsinnigen Mörder zu finden, bevor es weitere Opfer gibt. In der Gegenwart macht sich ebenfalls in Zons offensichtlich ein Nachahmungstäter ans Werk und tötet nach den historischen Vorgaben. Eine wichtige Rolle spielen die junge Emily, die eine Zeitungsartikelserie über den sogenannten Puzzlemörder von Zons schreibt und deren Freundin Anna.

Dieses Erstlingswerk von Catherine Sheperd wurde von ihr nochmal komplett überarbeitet und erneut lektoriert. Trotzdem merkt man der Geschichte einige Schwächen an. Schon den Titel finde ich unglücklich gewählt, da das erste Puzzle erst im Jahr 1767 erfunden wurde. Leider ist auch im Erzählstrang des Mittelalters von einem Puzzle, das es zu lösen gilt immer wieder die Rede. Der Wechsel der Erzählstränge zwischen Mittelalter und Gegenwart gestaltet sich ähnlich wie in dem mir schon bekannten Buch. Die Geschichte fand ich jetzt nicht wirklich fesselnd. Ich wollte zwar wissen wer der Nachahmungstäter ist, der Täter im historischen Zons war ja von Anfang an bekannt, aber die Motivation des neuzeitlichen Mörders blieb für mich im Dunkeln. Überhaupt fand ich den Vergangenheitsteil interessanter, auch wenn ich ihn als wenig authentisch empfunden habe. Als I-Tüpfelchen gibt es noch ein bisschen Mysterie. So vermischen sich die Zeiten indem Bastian aus dem Mittelalter der Anna aus der Neuzeit begegnet, oder hat sie das nur geträumt? Das bleibt offen.. So eine Passage gab es auch in "Sündenkammer" und hat mich ein wenig gestört. Auch in diesem Buch hätte ich darauf verzichten können.

Alles in allem hatte mir das Buch zuviel Ähnlichkeit mit "Sündenkammer" und hat mich tatsächlich ein bisschen gelangweilt.