Rezension

Hatte mir mehr erwartet...

Die Wahrheit des Blutes, 6 Audio-CDs - Jean-Christophe Grangé

Die Wahrheit des Blutes, 6 Audio-CDs
von Jean-Christophe Grangé

Bewertet mit 3 Sternen

~~Eigentlich bin ich ein sehr großer Fan von Grangé, aber dieses Buch konnte mich leider nicht überzeugen.

Zur Story:
Der etwas eigenwillige und scheinbar japanbessesene Polizist Olivier Passan jagt einen extrem grausamen Mörder, der schwangeren Frauen die Babies aus dem Bauch schneidet und sie anschließend verbrennt. Die Ermittler nennen ihn den "Geburtshelfer". Passan ist sich ganz sicher, dass es sich bei dem Gesuchten um den Autohändler Guillard handelt, kann diesem aber nichts beweisen. Seine Hilflosigkeit treibt ihn zu Übergriffen auf den Mann, so dass er am Ende von den Ermittlungen ausgeschlossen wird.
Gleichzeitig entdeckt Passan, dass sich ein Einbrecher Zutritt zu seinem Haus verschafft hat. Natürlich vermutet er auch dahinter sofort Guillard.
Dann kommt plötzlich alles anders: Guillard stirbt und die Morde gehen weiter. Allerdings nicht an schwangeren Frauen, sondern nun steht Passans Familie im Fadenkreuz, besonders anscheinend dessen japanische Frau Naoko...

Meine Meinung:

Das Buch besteht eigentlich eher aus zwei Geschichten: zum einen der "Geburtshelfer"-Fall, der eigentlich sehr spannend ist, aber auch etwas an frühere Bücher erinnert. Die Figur "Passan" ist manchmal anstrengend, er übertreibt schon sehr oft und handelt zu emotional-unbeherrscht. Die Morde werden dann aber doch recht schnell aufgeklärt, obwohl man da noch etwas mehr hätte rausholen können, finde ich.
Die anderen Ermittler scheinen auch teils recht eigenwillige Typen zu sein, alles in allem aber halbwegs glaubhaft und auf jeden Fall interessant.

Zum anderen geht es um Passans Frau Naoko, die ihm sehr viele Dinge in der Vergangenheit verschwiegen bzw. vorgetäuscht hat und diese rächen sich nun.
Dieser quasi 2. Teil des Buches hat mir weniger gut gefallen. Es ist alles zu sehr von japanischen Dingen geprägt, von Ehre, Ritualen und Kämpfen, die irgendwie meiner Meinung nach nicht so in das Buch passen wollen bzw. zu dominant sind. Außerdem der größte Kritikpunkt: zu viel Drama... ständig die Eheprobleme und das Gefühlschaos von Passan und dessen Frau. Auf mich wirkt vieles auch zu konstruiert, einen Tick zu weit entfernt von der Realität.

Fazit: Nicht der beste Grangé, den ich kenne, aber man kann das Buch schon mal lesen. Der erste Teil ist spannend, der zweite Teil manchmal etwas anstrengend, wenn man nicht so auf Japan steht. 3 Sterne ist es mir aber wert.