Rezension

Hatte mir mehr erwartet...

Wer war Alice
von T. R. Richmond

Ich war von dem Cover und dem Klappentext überzeugt. Mysteriös, dunkel, spannend - auf diese Eigenschaften des wohl eher Psychothriller habe ich mich gefreut. Nur leider war das Buch nicht das, was ich mir erhofft hatte. 
Es dauert lange, bis der Leser sich in das Buch einfinden kann. Die Seiten verstreichen und doch ist es mir schwer gefallen die Spannung und die Geschichte so richtig zu finden. Positiv finde ich die verschiedenen Erzählperspektiven. Um Alice Leben zu analyisieren und besser verstehen zu können, hat der Autor sich an verschiedene Erzählarten gewagt und so ihr Leben mit SMS, Briefen, VoiceMails, Twitter-Einträgen usw. wiedergegeben. Diese Art lockert das Lesen um einiges auf und es hat für mich etwas modernes und interessantes. 
Dieses Buch wird als Roman deklariert, jedoch handelt es sich eher um einen Thriller, mit psychologischen Einflüssen oder um einen mysteriösen Roman mit psychologischen und philosophischen Einflüssen. 
Mir fiel es schwer so richtig in das Buch hineinzufinden. Die Spannung lässt lange auf sich warten und das Ende des Buches kommt einem etwas unwirklich vor. 
Ebenso hatte ich Probleme mit den verschiedenen Charakteren. Sie waren für mich zu wenig detailliert, zu wenig beschrieben, zu wenig durchdacht. Man hätte durch stärkere Charakterzüge die Spannung und Handlung deutlich verbessern können. So kam es mir so vor, als würden immer ein paar Sätze fehlen, die dem Buch den letzten Schliff geben. 
Alles in allem fand ich es eine nette Lektüre, bei der ich mir viel mehr erhofft hatte ...