Rezension

hatte mir mehr von dem Buch versprochen

V is for Virgin - Kelly Oram

V is for Virgin
von Kelly Oram

Bewertet mit 3 Sternen

Ich liebe Cinder & Ella. Und nachdem V is for Virgin sogar als einer von Brians Filmen im Buch erwähnt wird, war ich total gespannt auf die Story. Leider konnte sie meine (zu hohen?) Erwartungen nicht erfüllen.

Das Thema an sich ist interessant und die Message wichtig: Niemand sollte unter Druck oder aus Zwang Sex haben, wenn er/ sie noch nicht bereit dafür ist.
Die Umsetzung konnte mich nach einem interessanten Start dann aber nicht überzeugen. Das ganze Thema wird so unglaublich aufgebauscht und kommerzialisiert, dass es für mich am Ende irgendwie die Aussage verfehlt. Vals Absichten mögen zwar gut sein, allerdings verrennt sie sich so in ihrem Projekt, dass sie immer weniger Akzeptanz für diejenigen zeigt, die sich bewusst für einen anderen Lebensstil entscheiden.

Zudem fehlt mir in der Story einfach etwas. Hier hat auch der Klappentext falsche Erwartungen geweckt, denn Kyle spielt nur eine sehr kleine Rolle.

Val wird von ihrem Freund verlassen, nachdem sie ihm erklärt, bis zur Hochzeit mit dem Sex warten zu wollen. In der Schule wird sie verspottet, doch sie erklärt sich mutig der kompletten Schülerschaft und verteidigt ihr Vorhaben. Ihr Statement landet im Netz und schlägt dort große Wellen. Val erkennt, dass sich zwischen vielen dummen Kommentaren gleichgesinnte finden: Mädchen und Jungen, die noch nicht bereit sind, warten wollen, oder bereuen, dass sie sich vom ihrem Partner zum Sex haben drängen lassen…
Und so beschließt Val, auch diesen Mädchen und Jungen zu helfen und ihnen Gehör zu verschaffen.

In der Folge wird sie zur Kultfigur. Die Medien reißen sich um sie. Nicht zuletzt, weil auch ein berühmter Rockstar, ehemaliger Schüler ihrer Schule, das Thema aufgreift. Abgesehen von dem ständigen Streit mit Kyle war mir Vals folgender Weg zu glatt. Ihr Projekt wird immer größer, in der Schule ist sie plötzlich superbeliebt… Auch ein Thema das unglaublich aufgebauscht wird und dadurch unnötig Raum einnimmt.

Was mir fehlt, ist Kyle. Am Anfang treffen die zwei aufeinander. Er belächelt sie, für ihre Einstellung. Sie verteidigt ihre Haltung. Sie streiten. Und dann geht Kyle in meinen Augen unter. Und so bleibt auch die Liebesgeschichte, die der Klappentext verspricht, auf der Strecke. Dabei verhält sich Kyle in den wenigen Szenen oft daneben, gleichzeitig wird aber angedeutet, dass er mehr ist, als sein Rockstar-Image vermuten lässt. Erst der Epilog ermöglicht nochmal einen anderen Blick auf ihn und macht neugierig, wie es weitergeht.
Im Gegensatz zu „Cinder & Ella“ habe ich das Gefühl vermisst, die Geschichte konnte mich nicht berühren.

Fazit

Die Geschichte liest sich super zügig und die Message ist wichtig. Dennoch fehlte mir einfach etwas. Die Handlung kommt nicht wirklich in Fahrt, es plätschert oft vor sich hin. Abgesehen von einer Menge Streit bleiben die Gefühle auf der Strecke. Highschool-Rankings nehmen unglaublich viel Raum ein und Val schießt mit ihrem Handeln oft über das Ziel hinaus. Die ganze Geschichte nimmt oft einen unrealistischen Verlauf, sodass die eigentliche Aussage mit der Zeit verloren geht.