Rezension

Haus Tilton und seine Geheimnisse

Das Haus, in dem es schräge Böden, sprechende Tiere und Wachstumspulver gibt - Tom Llewellyn

Das Haus, in dem es schräge Böden, sprechende Tiere und Wachstumspulver gibt
von Tom Llewellyn

Klappentext:
Ein schaurig-schräges Abenteuer über eine ganz normale Familie in einem ungewöhnlichen Zuhause. 'Diese Gegend ist ganz bestimmt nicht normal. Und ihr wohnt im seltsamsten Haus von allen', warnt das Nachbarsmädchen Lola die Brüder Jacob und Charly. Die sind gerade erst mit ihrer Familie in 'Haus Tilton' eingezogen und merken schnell, dass Lola recht hat. Eine merkwürdige Entdeckung reiht sich an die nächste. Die schrägen Böden, die sprechende Ratte Mr. Daga und das gefährliche Wachstumspulver, das Jacob im 'Trau-dich-bis-ganz-nach-oben-Raum' findet sind da erst der Anfang. Da wundert es niemanden mehr, als das Haus auch noch unsichtbar wird.

Der Autor:
Tom Llewellyn war als Fachjournalist und Texter tätig und ist Mitbegründer des Guerilla-Kunst-Projekts "Beautiful Angle". Ebenso hat er "Rotator" miterfunden, ein vierteljährliches Magazin über Kunst, Musik und Design. Tom lebt mit seiner Frau und vier wilden Kindern in einem viktorianischen Haus (mit Neigetechnik-Etagen) in Tacoma, Washington.

Meine Meinung:
Jacob zieht mit seinen Eltern, dem Großvater und Charly, seinem Bruder, in das merkwürdige "Haus Tilton". Die Böden sind schräg gearbeitet, an den Wänden finden sich seltsame Kritzeleien und dann soll noch eine Leiche im Kriechkeller verbuddelt sein. Jacob möchte unbedingt herausbekommen, was es mit dem geheimnisvollen Haus auf sich hat. Zumal Lola, die in der Nachbarschaft wohnt, ihm genau das bestätigt, was er schon beim Einzug geahnt hat: Sein neues Zuhause gibt eine Menge Rätsel auf, die es zu lösen gilt. Doch was wird er dabei entdecken?

Der Titel des Buches lässt schon vermuten, dass es sich um ein ungewöhnliches, mit viel Fantasie geschriebenes Werk handelt. Mir hat gefallen, dass es so ungewöhnlich zuging und es sprechende Ratten gab. Mr. Daga, das Familienoberhaupt der Tiere, kannte sich bestens mit der Stromversorgung aus und wusste alles Mögliche über "Haus Tilton". Kein Wunder, denn sprechende Ratten werden anscheinend viel älter als ihre normalen Artgenossen.

Die Geschichte ist schräg und anders, genau für die Leserschaft, die es mag, in eine Handlung einzutauchen, die nicht alltäglich ist von Ideen sprüht. Trotzdem hat mir das gewisse Etwas gefehlt, denn nach dem Zuklappen des Buches habe ich mich zwar gut unterhalten gefühlt, aber lange darüber nachdenken werde ich nicht. Das liegt vielleicht zum Teil daran, dass auf den wenigen Seiten viel passiert und man nicht zu tief in die Geschehnisse eintauchen kann.
Vieles wird angeschnitten und findet dann nie wieder Erwähnung. So zum Beispiel ein Bestattungsunternehmen mit einer Todesliste. Hierzu hätte ich gern mehr erfahren. Schade.
Die Rückblicke wiederum fand ich sehr gelungen, denn so konnte man den Schöpfer des Hauses kennenlernen.

Alles in allem ein netter Zeitvertreib mit einigem Einfallsreichtum und einem Schreibstil, der einfach und bildhaft ist und dem doch dieser Wow-Effekt fehlt, den man bei dem Buchtitel erwartet hätte.

3 Sterne.